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Augsburg im Saisonfinale ohne Kapitän Verhaegh

Der FC Augsburg muss im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga auf Kapitän Paul Verhaegh verzichten. Am Dienstag wurde bei dem Niederländer ein erneuter Muskelfaserriss diagnostiziert, er fällt damit für die letzten drei Saisonspiele aus. Die Verletzung hatte sich der 32-Jährige im Spiel beim VfL Wolfsburg (2:0) zugezogen, indem er erst sein Comeback wegen eines Faserrisses im selben Muskel gegeben hatte. Verhaegh musste nach 40 Minuten ausgewechselt werden. "Ich werde diese Saison nicht mehr spielen können", sagte Verhaegh dem kicker: "Natürlich bin ich darüber enttäuscht." Auf die Frage, ob er zu früh wieder eingestiegen sei, erklärte der Defensivspieler: "Im Nachhinein kann man das immer leicht sagen. Es gab einen klaren Plan. Ich hatte grünes Licht bekommen."

Hummels will wohl zu den Bayern

Fußball-Weltmeister Mats Hummels will Borussia Dortmund nach dieser Saison offenbar verlassen und wohl zurück zu Rekordmeister Bayern München wechseln. Nach Informationen der Sport Bild hat Hummels dem BVB bereits seinen Wechsel-Wunsch mitgeteilt. Der börsennotierte BVB werde in den nächsten Tagen dazu eine "Ad-hoc-Meldung" herausgeben.

Rummenigge rechnet mit schneller Sammer-Rückkehr

Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München rechnet mit einer baldigen Rückkehr von Sportvorstand Matthias Sammer. "Es geht ihm sehr gut, er treibt Sport. Es braucht sich keiner Gedanken zu machen. Es ist eine Sache von Wochen, nicht von Monaten", sagte er vor dem Abflug des deutschen Rekordmeisters zum Halbfinale in der Champions League bei Atlético Madrid (Mittwoch, 20.45 Uhr/ZDF und Sky).

Er denke, ergänzte Rummenigge, dass Sammer "wieder dabei ist, wenn wir die Schale bekommen". Das wäre am letzten Spieltag der Bundesliga am 14. Mai.

Am Sonntag hatte der FC Bayern bekanntgegeben, das Sammer (48) derzeit durch eine "winzige Durchblutungsstörung des Gehirns" gehandicapt sei. Aus diesem Grund hatte der Sportvorstand bei den Spielen vergangene Woche gegen Werder Bremen im DFB-Pokal (2:0) und bei Hertha BSC (2:0) am Samstag in Berlin nicht wie gewohnt auf der Bayern-Bank gesessen. Auch auf die Reise nach Madrid verzichtete er erwartungsgemäß.

Zieler will Hannover verlassen

Weltmeister Ron-Robert Zieler wird Bundesliga-Absteiger Hannover 96 zum Saisonende verlassen. Dies kündigte der Fußball-Nationaltorhüter am Dienstag auf seiner Facebook-Seite an. Er wolle den Fans "nichts vormachen oder rumeiern – sondern ehrlich sein", schrieb Zieler.

Der Klub sei ihm stark ans Herz gewachsen, aber sein Ziel sei es, "auch in der kommenden Saison erstklassig zu spielen. Es gibt Anfragen, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen". Zieler spielt seit 2010 bei den Niedersachsen und hält mit aktuell 173 Erstliga-Einsätzen in Folge den Vereinsrekord.

Zuletzt hatte es Gerüchte über ein Interesse des englischen Ex-Meisters Manchester City an Zieler gegeben. Bayern Münchens scheidender Trainer Pep Guardiola, in der kommenden Saison Teammanager bei den Citizens, soll angeblich ein Auge auf den Keeper geworfen haben. Zieler kann das Bundesliga-Schlusslicht trotz seines bis 2017 gültigen Vertrags im Sommer aufgrund des Abstiegs vorzeitig für eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro verlassen.

Auch Bayer Leverkusen wird als möglicher neuer Zieler-Arbeitgeber gehandelt, sollte Stammkeeper Bernd Leno den Klub am Saisonende für die festgeschriebene Ablöse von 18 Millionen Euro verlassen.

Seinem Noch-Klub Hannover drückt Zieler die Daumen für eine baldige Bundesliga-Rückkehr. "Ich finde einfach, dass ein Verein wie 96 in die Bundesliga gehört, ohne Wenn und Aber", schrieb er bei Facebook: "Deshalb hoffe ich wirklich, dass die 2. Liga nur ein Zwischenstopp ist."

Hasenhüttl will Ingolstadt verlassen

Der Trainer des FC Ingolstadt, Ralph Hasenhüttl, will den Verein, den er in die erste Fußball-Bundesliga führte, zum Saisonende verlassen. Das teilte Sportdirektor Thomas Linke am Dienstag mit. Hasenhüttl habe ein Angebot für eine Vertragsangebot abgelehnt und den Wunsch geäußert, den Verein verlassen zu dürfen, so Linke auf der Vereinshomepage. Die sportliche Leitung beschäftige sich ab sofort mit einer möglichen Neubesetzung des Cheftrainerpostens, hieß es weiter.

Der Österreicher hat noch einen laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2017 beim FCI. Ein Vereinswechsel des 48-Jährigen sei allerdings nur mit der Zustimmung der Schanzer möglich, stellte der Verein klar. Sollte keine Einigung mit einem interessierten aufnehmenden Verein erzielt werden, oder der FC Ingolstadt 04 keinen geeigneten Nachfolger für seinen Cheftrainer finden, müsse Ralph Hasenhüttl seinen Vertrag bei den Oberbayern erfüllen. „Für diesen Fall, sind wir der Überzeugung, dass Ralph sein letztes Vertragsjahr mit der für ihn gewohnten Professionalität und damit auch erfolgreich erfüllen wird“, so der Sportdirektor des FC Ingolstadt 04, Thomas Linke, auf der Vereinshomepage.

Hasenhüttl wird vom Bundesliga-Aufstiegs-Aspiranten RB Leipzig umworben. "Er hat uns ebenfalls informiert, dass ein Verein auf uns mit einem entsprechenden Angebot zukommen wird", sagte Linke, der allerdings den Namen des Vereins nicht preisgab: "Für uns geht es darum, einen geeigneten Nachfolger fnden. Wir sind nach wie vor sehr glücklich mit Ralph und seiner Arbeit!"

Eintracht-Fans dürfen nicht in Darmstadts Innenstadt

Aus Angst vor Randale beim Bundesliga-Derby zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt hat die Stadt ein Innenstadtverbot für die Gäste-Fans ausgesprochen. Für die Anhänger aus Frankfurt bestehe an diesem Samstag „ein Aufenthaltsverbot für die erweiterte Darmstädter Innenstadt“, sagte Polizei-Einsatzleiter Bernd Denninger am Dienstag. „Alle Zugangsmöglichkeiten werden überwacht.“

An welchen Stellen die Polizei wie kontrolliert, könne aus taktischen Gründen nicht gesagt werden - auch nicht, wie viele Beamte dafür eingeplant seien. Es sei aber einer der größten Polizeieinsätze in der Darmstädter Bundesliga-Geschichte. Die Polizei rechne mit bis zu 3000 Eintracht-Fans, die allerdings nicht ins Stadion dürfen. Das DFB-Sportgericht hatte nach Ausschreitungen im Hinspiel einen Ausschluss der Frankfurter Fans für die Partie in Darmstadt verfügt.

Stuttgart fliegt vor Kellerduell nach Mallorca

Der VfB Stuttgart bereitet sich auf das möglicherweise vorentscheidende Kellerduell bei Werder Bremen mit einem dreitägigen Trainingslager auf Mallorca vor. Der abstiegsgefährdete Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga will auf der beliebten Ferieninsel von Mittwoch bis Freitag „Kräfte bündeln, die Sinne schärfen und einen guten Geist für das Bremen-Spiel entwickeln“, sagte Sportvorstand Robin Dutt am Dienstag.

Stuttgart liegt vor der Partie am Montagabend in Bremen nur zwei Punkte vor dem Tabellen-16. Sollte Eintracht Frankfurt am Samstag in Darmstadt gewinnen, droht dem VfB im Fall einer Niederlage sogar das Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz.

Um sich maximal auf dieses Schlüsselspiel vorbereiten zu können, fiel nun kurzfristig die Entscheidung für das Trainingslager. „Damit haben wir dem Wunsch des Trainerstabs entsprochen. Es geht jetzt darum, dass wir uns in Ruhe und intensiv auf Bremen vorbereiten“, sagte Dutt. Der VfB wolle mit „dem Kurz-Trainingslager die lange Trainingswoche unterbrechen und einen Reiz setzen“.

Ursprünglich plante der VfB, für drei Tage ins Allgäu zu gehen. Aber wegen des dort schlechten Wetters mit Schneefällen fliegt Trainer Jürgen Kramny mit einem 22 Mann großen Kader, Dutt und Vereinspsychologe Philipp Laux auf die Balearen.

Löw stellt Kader am 17. Mai vor

Bundestrainer Joachim Löw wird am 17. Mai seinen vorläufigen Kader für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) in Berlin bekannt geben. Die Präsentation findet um die Mittagszeit in der französischen Botschaft statt.

Aller Voraussicht nach wird Löw 26 bis 28 Profis nominieren, die dann am 23. Mai mit ins Trainingslager nach Ascona (bis 3. Juni) reisen. Am 30. Mai (bis 23.59 Uhr) muss der Bundestrainer dann bei der Uefa seinen endgültigen 23-köpfigen Kader für das Turnier benennen.

Seine EM-Generalprobe bestreitet der Weltmeister am 4. Juni in Gelsenkirchen gegen Ungarn. Nach zwei freien Tagen im Anschluss an dieses Duell bezieht die Auswahl am 7. Juni ihr EM-Quartier in Evian-les-Bains am Genfer See.

Der Weltmeister spielt bei der Endrunde in Frankreich in der Gruppenphase gegen die Ukraine (12. Juni in Lille), Polen (16. Juni in St. Denis) und Nordirland (21. Juni in Paris).

DFB ermittelt nach Anfeindungen gegen Orban

Die Anfeindungen gegen Innenverteidiger Willi Orban (23) vom Fußball-Zweitligisten RB Leipzig vonseiten der Fans des Ligarivalen 1. FC Kaiserslautern haben ein Nachspiel. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bund (DFB) wird Ermittlungen aufnehmen. Das bestätigte der Verband dem SID.

Dem früheren FCK-Kapitän schlug bei seiner erstmaligen Rückkehr auf den Betzenberg am Montagabend (1:1) der blanke Hass entgegen. So war unter anderem ein Plakat mit dem Konterfei des gebürtigen Lauterers im Fadenkreuz zu sehen. "Das war eine neue Dimension der Geschmacklosigkeit, die ich noch nicht erlebt habe", sagte RB-Trainer Ralf Rangnick.

Gustavo für 35 Millionen nach China?

Der brasilianische Fußball-Nationalspieler Luiz Gustavo vom Bundesligisten VfL Wolfsburg liebäugelt offenbar mit einem Wechsel nach China. Wie die Bild-Zeitung am Dienstag berichtet, könnte der 28-Jährige die Niedersachsen für eine Ablöse in Höhe von 35 Millionen Euro verlassen.

Der defensive Mittelfeldspieler besitzt beim DFB-Pokalsieger noch einen Vertrag bis 2018. Gustavo war 2013 für rund 13 Millionen Euro von Rekordmeister Bayern München nach Wolfsburg gewechselt.

Unterdessen hat Wolfsburg den ursprünglich bis Juni 2017 geltenden Vertrag mit dem Nicklas Bendtner am Montag mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Das teilte der Verein mit. Der Club hatte den 28 Jahre alten Angreifer nach zahlreichen Eskapaden bereits Ende März vom Trainingsbetrieb freigestellt. In 31 Spielen hat der Däne nur drei Bundesliga-Treffer erzielt.

Manager Klaus Allofs hatte den Angreifer zuletzt im NDR „als Gefahr für unsere Gemeinschaft“ bezeichnet. Wegen mehrerer Vorfälle war Bendtner bei VfL-Trainer Dieter Hecking in Ungnade gefallen und zuletzt am 20. Spieltag eingesetzt worden.

„Nicklas und wir hatten uns von seinem Engagement beim VfL Wolfsburg viel versprochen“, sagte Allofs nun in einer Vereinsmitteilung: „Nach knapp zwei Jahren mussten wir leider feststellen, dass sich diese Erwartungen weder für ihn selbst, noch für uns erfüllt haben und eine weitere Fortsetzung für niemanden mehr Sinn gemacht hätte.“

Kovac: "Sind wieder voll in der Verlosung"

Trainer Niko Kovac vom abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt geht voller Optimismus in die heiße Phase der Saison. "Wir sind wieder voll in der Verlosung. Wir wussten, dass es bis zum letzten Spieltag eng werden wird", sagte der Kroate in der hr-Sportsendung Heimspiel: "Wir glauben und hoffen immer noch, dass wir es schaffen können."

Zum Derby bei Darmstadt 98 am Samstag (15.30/Sky) fahre das Team "mit breiter Brust", sagte Kovac: "Wissend, dass es ein schwieriges Spiel wird." Der Lokalrivale habe "inzwischen etwas zu verlieren".

Bürgermeister nimmt Hannover in die Pflicht

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (51) nimmt Hannover 96 nach dem Abstieg in die Pflicht und hofft auf eine schnelle Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. "Es kommt jetzt darauf an, dass der Verein aus diesem Abstieg und was dazu geführt hat, die Lehren zieht", sagte Schostok bei NDR Info.

Der Abstieg mache stimmungsmäßig und wirtschaftlich "eine ganze Menge aus" und treffe alle "ganz besonders". Die Marke Hannover 96 drücke "für viele Menschen ein Lebensgefühl" aus, so der SPD-Politiker und langjährige 96-Fan. Schlusslicht Hannover steht seit Sonntagabend, drei Spieltage vorm Saisonende, als erster Bundesliga-Absteiger fest.

"Die Hoffnung ist, dass es Kraft gibt, wie sie jetzt zum Abschluss der Saison spielen, damit sie schnell wieder aufsteigen", sagte Schostok in dem Radio-Interview. Unter Interimscoach Daniel Stendel holte 96 zuletzt fünf Punkte aus drei Spielen - den fünften Abstieg der Niedersachsen nach 1974, 1976, 1986 und 1989 konnte aber auch der Nachfolger von Thomas Schaaf nicht verhindern.

Blatter will aussagen

Der frühere Fifa-Präsident Joseph S. Blatter (80) wird beim Verhandlungstermin des für sechs Jahre gesperrten Uefa-Chefs Michel Platini (60) am Freitag vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS aussagen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Der Schweizer war zusammen mit Platini von der Fifa-Ethikkommission gesperrt worden, zunächst sogar für acht Jahre.

Im Kern geht es um die dubiose Zahlung von 1,8 Millionen Euro, die Platini im Jahr 2011 vom Weltverband Fifa angeblich für lange zurückliegende Dienste erhalten hatte. Beide pochen auf einen mündlichen Vertrag, der die Zahlung legitimiert. Platini hofft vor dem CAS auf einen Freispruch, um spätestens zur EURO 2016 in seinem Heimatland Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) auf seinen Präsidentenposten bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) zurückkehren zu können.

Anfang März standen die 1,8 Millionen Euro im Zentrum der Razzia beim französischen Fußball-Verband FFF. Neben den verbandsinternen Sperren läuft gegen Blatter seit September 2015 ein Verfahren wegen des "Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung".

Leicester ohne Stürmerstar zu ManUnited

Überraschungsteam Leicester City muss beim möglicherweise entscheidenden Spiel um die englische Fußballmeisterschaft erneut auf seinen Torjäger Jamie Vardy verzichten. Der englische Verband FA sperrte Vardy für die Partie am Sonntag (15.05 Uhr/Sky) bei Rekordmeister Manchester United um Teammanager Louis van Gaal. Zudem muss der englische Nationalspieler 10.000 Pfund (etwa 12.900 Euro) zahlen.

Damit ahndete die FA Vardys Fehlverhalten aus dem Ligaspiel gegen West Ham United (2:2) am 17. April, als der 29-Jährige nach einer Schwalbe zunächst die Gelb-Rote Karte gesehen und sich anschließend lautstark und gestenreich bei Schiedsrichter Jon Moss beschwert hatte.

Aufgrund des Platzverweises musste Vardy bereits bei Leicesters 4:0 (2:0) am vergangenen Sonntag gegen Swansea City zusehen. ManUnited muss weiterhin auf den verletzten DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger verzichten.

Gewinnen die Foxes auch ohne Vardy am Sonntag im Old Trafford in Manchester, wäre die Sensations-Meisterschaft perfekt. Das Team um Ex-Nationalspieler Robert Huth sowie die ehemaligen Bundesligaprofis Shinji Okazaki und Christian Fuchs liegt drei Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte vor Verfolger Tottenham Hotspur und ist kaum noch abzufangen.

Die Spurs waren am Montagabend gegen West Bromwich Albion über ein 1:1 (1:0) nicht hinausgekommen. An der White Hart Lane war West Broms Craig Dawson der Mann des Abends. Erst unterlief dem Olympia-Teilnehmer von 2012 ein Eigentor (33.), als er den Ball rutschend mit dem Bauch über die Linie beförderte. Nach der Pause machte er per Kopf (73.) seinen Fauxpas wieder gut - und Leicester fast zum Meister.

Rekordeinnahmen für Bayern

Der erneute Einzug ins Halbfinale der Champions League hat sich für Bayern München finanziell auf jeden Fall ausgezahlt. Der deutsche Rekordmeister, der am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) das Halbfinal-Hinspiel bei Atlético Madrid bestreitet, hat bereits jetzt die Rekordsumme von rund 93 Millionen Euro sicher.

Insgesamt hat der FC Bayern 38 Millionen Euro an Prämien von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) eingespielt. Dieser Betrag setzt sich aus zwölf Millionen Antrittsgage, 7,5 Millionen Punktprämien in der Gruppenphase, 5,5 Millionen für den Einzug in die K.o.-Phase, weiteren sechs Millionen fürs Viertel- und sieben fürs Halbfinale zusammen.

Dazu kommen für sechs Heimspiele, das Halbfinal-Rückspiel gegen Atlético am 3. Mai eingerechnet, geschätzte Ticketeinnahmen von 30 Millionen Euro. Aus dem Marktpool stehen dem FC Bayern bislang weitere rund 25 Millionen Euro zu. Der VfL Wolfsburg, der im Viertelfinale an Real Madrid gescheitert war, hat rund 58 Millionen Euro eingenommen.

Das Erreichen des Finales am 28. Mai in Mailand wäre für die Bayern weitere 10,5 Millionen wert, der Sieger erhält 15 Millionen. Insgesamt schüttet die Uefa 1,257 Milliarden Euro für die 32 Teilnehmer an der Königsklasse aus. Dies bedeutet eine Steigerung zur Vorsaison (1,002 Mrd.) um 25,4 Prozent.

Wagner erhält Unterstützung

Sandro Wagner vom Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt erhält in der aktuellen Diskussion über Spielergehälter Unterstützung von der Spielergewerkschaft VDV. „Ein Fußballspieler muss sich nicht dafür rechtfertigen, wenn er viel Geld verdient, denn die Gehaltshöhe hat das Klubmanagement zu verantworten“, sagte VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören.

Angreifer Wagner hatte in der Vorwoche gesagt, dass er die Berufsgruppe der Fußballprofis für „teilweise“ unterbezahlt halte. Für diese Äußerung musste er viel Kritik einstecken. „Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die bei Bayern zu wenig verdienen – selbst zwölf Millionen oder so“, hatte Wagner der Bild-Zeitung gesagt.

Baranowsky sagte dazu: „Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Die im harten Wettbewerb stehenden Klubs zahlen nur so viel Geld für einen Spieler, wie er tatsächlich wert ist.“ Der Geschäftsführer der VDV erklärte zudem, dass Profifußballer nur in seltenen Fällen finanziell ausgesorgt hätten – und die berufliche Aus- und Weiterbildung während der Karriere oftmals vernachlässigt würde.

„Unsere Statistik zeigt: Beim Thema Schulabschluss sieht es gut aus, wir haben mittlerweile eine hohe Abiturientenquote unter Profifußballern. Das Problem ist die Weiterbildung. Weniger als 20 Prozent verfügen am Karriereende über abrufbare berufliche Qualifikationen“, sagte Baranowsky dem RND und ergänzte: „Das war vor zehn Jahren noch anders, da wurde auch von den Eltern in höherem Maß auf eine parallele Berufsausbildung gedrungen.“

Eine Gehaltsobergrenze im Fußball, wie sie in den US-Profiligen üblich ist, lehnt die Gewerkschaft ab. „Bringt uns finanzielle Chancengleichheit unter deutschen Klubs, die mit künstlichen Handicaps herbeigeführt wird, im internationalen Wettbewerb weiter nach vorne? Doch wohl eher nicht“, sagte Baranowsky.

Ehre für Cruyff

Eine Ehrung der besonderen Art erhielt die am 24. März verstorbene niederländische Fußball-Legende Johan Cruyff von seiner Heimatstadt Amsterdam. Die städtischen Verkehrsbetriebe GVB führten vorübergehend eine neue Straßenbahnlinie mit der Nummer 14 ein, die an Cruyff erinnern soll, der am Montag 69 Jahre alt geworden wäre. Die Linie 14 fährt noch bis zum 22. Mai durch die Hauptstadt.

Die Waggons sind verziert mit Fotos des Idols, das mit der Trikotnummer 14 für Furore gesorgt hatte. Auf der Rückseite der Bahn steht ein typischer Cruyff-Spruch: „Du bist pünktlich oder zu spät, wenn du zu spät bist, musst du dafür sorgen, dass du zeitig weggehst.“

„Die Linie ist eine Ehre für den Menschen Cruyff, nicht nur für den Fußballspieler, aber auch für ihn als Amsterdamer“, erklärte die GVB, die auch die sozialen Aktivitäten der Cruyff-Stiftung des berühmtesten Amsterdamer Sportlers lobte.