Hamburg. Hamburgs Bundesligafrauen gewinnen gegen VolleyStars Thüringen mit 3:0 und weisen Lerneffekt nach. Kapitänin Muijlwijk ragt heraus.

Wenige Punkte war der erste Satz alt, als sich am Mittwochabend eine Erkenntnis durchzusetzen begann: dass sich die Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis Hamburg schon gehörig tollpatschig würden anstellen müssen, um ihr Heimspiel gegen die VolleyStars Thüringen nicht klar zu gewinnen. Zu fahrig wirkten die Gäste aus Suhl, die eindrucksvoll nachwiesen, warum sie vor dem außer Konkurrenz antretenden Juniorinnen-Nationalteam des VCO Berlin den Abstiegsrang belegen. Und als nach 68 Spielminuten der 3:0 (25:12, 25:16, 25:22)-Sieg feststand, wussten die 712 Besucher, die den Weg in die CU-Arena gefunden hatten, dass ihre Mannschaft mit dem sportlichen Abstieg in dieser Saison nichts zu tun haben dürfte.

Mit Spannung war erwartet worden, wie die Auswahl von Cheftrainer Dirk Sauermann nicht nur die 24 Tage währende Weihnachtspause verkraftet hatte, sondern auch die ernüchternde 0:3-Heimschlappe gegen den Tabellennachbarn Köpenicker SC Berlin vier Tage vor Heiligabend. Und auch wenn längst nicht alles so klappte, wie es an einem perfekten Tag klappen würde, war vom Druck des Gewinnenmüssens diesmal wenig zu spüren.

Anfängliche Unsicherheiten in der Blockabwehr

Das lag zum einen daran, dass Sauermann nach der Genesung von Außenangreiferin Saskia Radzuweit (Fingerbruch) und Mittelblockerin Litara Keil (Sprunggelenk) zwar alle elf Spielerinnen seines Kaders aufbieten konnte, aber die Startsechs quasi durchspielen ließ. Zum anderen auch daran, dass sich das Team von anfänglichen Unsicherheiten in der Blockabwehr und in der Kommunikation nicht aus dem Konzept bringen ließ.

Angetrieben von der starken Kapitänin Karine Muijlwijk, die immer wieder mit krachenden Angriffsbällen den Block des Gegners durchbrach und mit 15 Zählern punktbeste Hamburgerin war, gewannen die Hamburgerinnen an Sicherheit und zogen ihren Spielplan durch, auch wenn sich immer wieder kleine Schwächeperioden einschlichen. „Wie die Mannschaft mit dem Druck nach dem Köpenick-Spiel umgegangen ist, das war einfach nur super. Wir haben bewiesen, dass wir auch als Favorit gewinnen können“, lobte Sauermann, der mit seinem Team in den kommenden sieben Tagen ein interessantes Kontrastprogramm zu absolvieren hat. Dem Gastspiel bei Tabellenführer Schweriner SC am Sonnabend (19 Uhr) folgt am kommenden Mittwoch (20 Uhr, CU-Arena) das Heimspiel gegen VCO Berlin. Da ist der nächste Pflichtsieg gefordert.