Hamburg. Die Spieler des HSV, der Handballer und der Freezers standen für die Läufer Spalier am Trainingsgelände und joggten direkt mit.

Normalerweise sind sie diejenigen, denen Woche für Woche Zehntausende bei der Arbeit zuschauen – und sie im besten Fall auch bejubeln. Doch am Sonntagmorgen waren die Fußballprofis des HSV das klatschende Publikum.

Als die beiden Ausdauersportler Cecilia Farias Marchant, 44, und Nils Goerke, 41, die zur Unterstützung der Hamburger Bewerbung um die Ausrichtung der Olympische Sommerspiele 2024 unter dem Motto „Lauffeuer 2024“ durch alle 104 Hamburger Stadtteile joggen, auf ihrem Weg durch den Volkspark mit rund 50 Unterstützern am Trainingsgelände des HSV ankamen, standen Cheftrainer Bruno Labbadia und seine Spieler Spalier, um die Gruppe zu begrüßen.

„Ich fände es klasse, wenn Hamburg Olympische Spiele ausrichten würde. Wir unterstützen das gerne“, sagte Labbadia, während Mittelfeldspieler Lewis Holtby die von Cecilia übergebene Plastikfackel mit dem „Feuer und Flamme“-Motiv seinen Teamkollegen unter lauten „Da ist das Ding“-Rufen präsentierte. Die gesamte Mannschaft begleitete die Mottoläufer für einige Meter, dann ging es zum internen Auslaufen nach dem 0:0 vom Vortag gegen Eintracht Frankfurt.

Die HSV-Kicker waren allerdings nicht die einzigen Profis, die sich zur Unterstützung an der Strecke postiert hatten. Vom Eishockeyteam Hamburg Freezers liefen mit David Wolf, Brett Festerling, Julian Jakobsen und Jonas Liwing die Spieler die Runde um das Volksparkstadion mit, die am Nachmittag im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers wegen Sperren oder Verletzungen nicht eingesetzt werden konnten.

Empfang durch die Freezers

Sportler verschiedener Hamburger Sportvereine posieren im Rahmen der Olympia-Initiative „Lauffeuer 2024“ für ein Gruppenfoto dpa Daniel Reinhardt

Und die Handballer des HSV waren noch emsiger. Maciej Majdzinski und Tom Wetzel, die am Sonnabendabend beim 23:23 gegen Hannover-Burgdorf nicht gespielt hatten, waren bereits um 9 Uhr zum Start an der Radrennbahn in der Hagenbeckstraße gekommen und liefen die rund fünf Kilometer bis zu den Arenen im Volkspark mit, wo dann auch ihr Torhüter Johannes Bitter mit den Freezers und deren Maskottchen Stanley wartete.

Die gesamte neunte Etappe, die über acht Kilometer durch Stellingen und Lurup führte, absolvierten mit Christopher Bartsch und Felix Schulze zwei Athleten, die Hamburg bereits bei Olympischen Spielen repräsentiert haben. 2014 im russischen Sotschi waren die beiden Mitglieder der deutschen Curling-Nationalmannschaft. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, was Olympische Spiele bewegen können, deswegen sind wir natürlich Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg“, sagte Bartsch, der auch versprach, spätestens das letzte der insgesamt 39 Teilstücke noch einmal mitlaufen zu wollen. Am 28. November, einen Tag vor dem Referendum in Hamburg, geht es dann auf den Kleinen Grasbrook, wo das Olympiagelände entstehen soll.

SV Lurup fiel ein wenig aus der Rolle

Bis dahin haben die beiden Protagonisten allerdings noch einiges vor sich. Das Interesse an ihrem Projekt hat in den vergangenen Tagen spürbar zugenommen im Vergleich zu den ersten Etappen, die Farias Marchant und Goerke Anfang September fast allein durchziehen mussten. Vor allem die Sportvereine, die unterwegs Anlaufstätten sind, begeistern die Lauffreunde mit ihren kreativen Ideen zur Unterstützung.

Leider fiel der SV Lurup, dessen Anlage an der Flurstraße am Sonntag das Ziel war, ein wenig aus der Rolle. Auf Nachfrage der Organisatoren hieß es aus dem Verein, man habe keine Lust, die Läufer zu empfangen, um ein Zeichen für Olympia in Hamburg zu setzen. Eine sonderbare Einstellung für einen so großen Sportverein.

An diesem Dienstag hat der Großflottbeker THGC die Chance, einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Die zehnte Etappe führt durch Bahrenfeld, Großflottbek und Osdorf. Start ist um 18 Uhr am S-Bahnhof Bahrenfeld, Ziel am S-Bahnhof Hochkamp. Wie immer ist Unterstützung jeglicher Art erwünscht, die genaue Streckenführung sowie Fotos und Videos aller vorangegangenen Etappen gibt es im Internet unter www.facebook.com/lauffeuer2024.