Van Gaal, der Schweinsteiger zum Weltklasse-Spieler formte, lockt seinen früheren Schützling. Bayern scheint ihn ziehen zu lassen.

Jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Seit Monaten versucht Louis van Gaal Bastian Schweinsteiger von Manchester United zu überzeugen. Der Trainerfuchs weiß, was er am Nationalmannschaftskapitän hat. Schließlich war es van Gaal, der einst als Bayern-Coach Schweinsteiger von einem langsamen, aber technisch versierten Flügelspieler zu einem Weltklassespieler im defensiven Mittelfeld umfunktionierte. Gemeinsam mit seinem früheren Förderer könnte Schweinsteiger im Herbst seiner Karriere eine neue Herausforderung suchen.

Seit Donnerstag wird dieses Szenario immer wahrscheinlicher. Denn der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, dementierte die Wechselgerüchte des 30-Jährigen nicht. Im Gegenteil: Er gab ihnen zusätzliche Nahrung. „Ich mache kein Hehl daraus, dass ich rausgehört habe, dass ihm das Interesse aus England schmeichelt“, sagte der Club-Boss bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung eines Sponsors. Diese Aussagen machen deutlich, dass die Bayern ihrem Eigengewächs bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen würden.

Rummenigge verkündete außerdem, dass er das Gespräch mit Schweinsteiger suchen will. Gesprochen haben beide Parteien schon häufig, doch mittlerweile eilt eine Entscheidung über die Zukunft des Taktgebers im Mittelfeld.

Bayern stellt Team vor - auch Schweinsteiger?

Denn die Münchner stellen am Sonnabend ihre Mannschaft mit großem Tamm-Tamm in der Allianz Arena vor. Es ist kaum vorstellbar, dass Schweinsteiger, der eine hohe Akzeptanz bei den Anhängern genießt, den Bayern-Fans noch am Wochenende zuwinken soll, um sich dann ein paar Tage später auf die Insel zu verabschieden.

Außerdem bricht Manchester United, das Schweinsteiger mit zehn Millionen Euro Gehalt und einem Zweijahresvertrag locken soll, am Montag zur Asien-Reise auf und hätte deshalb ebenfalls großes Interesse an einer schnellen Entscheidung.

Finanziell dürften sich beide Vereine ohnehin einig werden, denn in England sitzt das Geld nach dem neuen TV-Vertrag, der über 6,9 Milliarden Euro bis 2019 garantiert, bekanntlich locker. Ist Schweinsteiger wirklich reif für die Insel? Seine Entscheidung dürfte in Kürze bekannt gegeben werden.