Lüneburg. Sie haben das erhoffte „Wunder“ tatsächlich vollbracht: Die Volleyballer vom SVG Lüneburg stehen im deutschen Pokalendspiel. Vor rund 800 lautstarken Zuschauern in der natürlich ausverkauften kleinen Gellersenhalle setzte sich der Bundesliga-Aufsteiger mit 3:2 (20:25, 25:23, 25:18, 19:25, 15:10) gegen den Tabellenvierten SWD Düren durch, gegen den sie im Punktspiel noch glatt mit 0:3 verloren hatten. Mit stehenden Ovationen noch zehn Minuten nach Spielschluss wurden die Spieler nach dem Matchball gefeiert. „Es war eine beeindruckende, geschlossene Mannschaftsleistung“, sagte Trainer Stefan Hübner, 39, „mir fehlen ein bisschen die Worte.“

Am 1. März dürfen die Lüneburger nun im größten Spiel ihrer Vereinsgeschichte vor 10.000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion im westfälischen Halle aufschlagen. Gegner im Endspiel ist Titelverteidiger VfB Friedrichshafen. Der zwölfmalige deutsche Meister wurde im anderen Vorschlussrundenspiel beim TV Bühl mit 3:1 seiner Favoritenrolle gerecht. „Wir fahren dahin um es zu genießen“, meinte Hübner, „das ist ein Erlebnis, das hast du einmal im Leben.“

Der sportliche Leiter und Co-Trainer Bernd Schlesinger hatte 1992 als Trainer mit dem VC Hamburg den Pokal gewonnen. „Ich habe vor Wochen geträumt, dass wir das Finale erreichen, da haben mich alle für verrückt erklärt“, sagte der Hamburger, „jetzt ist es tatsächlich passiert. Ich freue mich unglaublich.“ Der kanadischen Libero Erik Mattson schwärmte nach dem Spiel, „das war ein unglaubliches Highlight“ und kündigte für den weiteren Abend an: „Jetzt feiern wir vorgezogenes Silvester.“

Zu den überglücklichen Siegern gehörte neben den herausragende Jannik Pörner und René Bahlburg auch Außenangreifer Nicolas Marks. Der 20-Jährige bestritt sein erstes Spiel für den SVG und half mit einem Kurzeinsatz beim Triumph. Bislang spielte er für Volley Dresden, war nach deren Insolvenz aber vereinslos. „Wir freuen uns, dass er nun bis zum Ende der Saison für uns in Lüneburg spielen wird”, sagt SVG-Geschäftsführer Andreas Bahlburg. Coach Stefan Hübner freute sich über den jungen Neuzugang: „Ein Spieler der sehr lernbereit ist und über eine sehr gute Technik mit einem schnellen Arm verfügt.”