Lüneburg. 800 Zuschauer in der zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauften Gellersenhalle in Reppenstedt hatten wieder allen Grund zum Feiern, sangen „Oh, wie ist das schön!“ Die SVG Lüneburg hatte die VSG Coburg/Grub in knapp zwei Stunden mit 3:1 (25:21, 25:22, 21:25, 25:20)-Sätzen abgeschmettert und bleibt nach dem zweiten Heimsieg mit nun elf Punkten Tabellenfünfter. „Wir haben uns in der Liga etabliert“, meinte Sportchef Bernd Schlesinger. Seit zehn Jahren sei kein Aufsteiger in der Volleyball-Bundesliga ähnlich erfolgreich gewesen.

Und die Siege machen Mut. „Das war mit Ausnahme des dritten Satzes ein fast perfektes Spiel von uns. Wir fahren jetzt nicht zum Tabellenvierten Düren, um dort am nächsten Sonnabend die Punkte abzugeben“, schlug Geschäftsführer Andreas Bahlburg erstmals forsche Töne an. Trainer Stefan Hübner wird sie nicht gern gehört haben, bemüht er sich doch, bei aller verständlichen Euphorie den klaren Blick auf die Realität zu behalten: „Es gibt noch sehr viele Dinge, die wir verbessern können und müssen.“

Zum Beispiel die Aufschläge. Mit einer Serie von Fehlern gaben die Lüneburger den dritten Satz ab, schafften es aber dann im nächsten Durchgang, wieder ihren Rhythmus zu finden. Das zeichnet gute Mannschaften aus. Allein Hauptangreifer Falko Steinke schlug den Ball weiter quer durch die Halle und selten nur noch ins Feld, wie er es in den ersten beiden Sätzen getan hatte.

Zum Glück waren andere stabiler: Der niederländische Außenangreifer Tijmen Laane steuerte 22 Punkte bei, und der spanische Zuspieler Carlos Mora Sabate verteilte die Bälle gewohnt mit großer Übersicht an seine Nebenleute. Vor den Augen seiner Eltern, die extra zum Spiel aus Tarragona angereist waren, bleibt er der einzige Lüneburger, dem kein Aufschlagfehler unterlief. Er wurde deshalb zu Recht als bester Spieler des Siegers ausgezeichnet.