Tim Wiese kassiert mit seiner Vertragsauflösung ordentlich ab. Beendet der 32-Jährige nun seine Karriere oder heuert er noch mal bei einem Club in der Bundesliga oder im Ausland an?

Zuzenhausen. Tim Wiese lässt sich seine Vertragsauflösung bei 1899 Hoffenheim fürstlich bezahlen. Laut Bild-Zeitung kassiert der 32-Jährige eine Abfindung in Höhe von sechs Millionen Euro für seinen vorzeitigen Abgang. Der eigentlich noch bis zum 30. Juni 2016 laufende Vertrag war am Dienstag aufgelöst worden. Bei einem Jahresgehalt von 3,5 Millionen Euro hätten Wiese bis zum Vertragsende noch gut 8,7 Millionen Euro zugestanden.

Wiese war aussortiert worden und arbeitete in der sogenannten „Trainingsgruppe 2“. Den Kraichgau verlassen will der Keeper aber vorerst nicht. „Ich bleibe in Rauenberg wohnen, weil meine Tochter hier ja auch in die Schule geht“, sagte er der Bild: „Was danach kommt, ist offen. Darüber mache ich mir in den nächsten Wochen erst mal keine Gedanken.“

Der Ex-Nationaltorwart hat nun genug Freizeit, um das Kapitel Hoffenheim zu verarbeiten. „Nach einer für mich und meine Familie nicht gerade leichten Zeit will ich jetzt den Blick nach vorne richten und meine Zukunft in aller Ruhe planen“, wird er auf der Homepage des Vereins zitiert.

Zuletzt wurde über Wieses Karriereende bei einer Vertragsauflösung spekuliert. „Ich weiß nicht, wer so etwas spekuliert“, sagte sein Berater Roger Wittmann dem Weser Kurier: „Es gibt heute keinen Plan für morgen.“

Heuert der exzentrische Keeper doch noch mal bei einem neuen Verein an? Aus der Bundesliga wurde Wiese zuletzt mit Werder Bremen in Verbindung gebracht. Beim Abschiedsspiel von Thorsten Frings im September skandierten die Werder-Fans immer wieder „Wiese für Werder“. Erst nach längerem Hick-Hack dementierten Sportchef Thomas Eichin und Trainer Robin Dutt eine Wiese-Rückkehr zu den Grün-Weißen.

Sollte sich kein Engagement in der Bundesliga ergeben, käme wohl auch ein Verein im Ausland infrage. Aus Wieses näherem Umfeld heißt es jedoch, dass der Torwart aus familiären Gründen einen Wechsel innerhalb Deutschlands bevorzuge, wie der Weser Kurier berichtet.

Der Torwart bestritt 269 Bundesliga- und 55 Europacupspiele. Im Jahr 2012 war der gebürtige Bergisch Gladbacher Wiese von Werder Bremen zur TSG gewechselt, konnte die hochgesteckten Erwartungen aber nicht erfüllen. „Es ist unglücklich gelaufen. Ich bin Sportsmann genug, um Hoffenheim alles Gute zu wünschen“, sagte Wiese: „Ich hoffe, die Mannschaft spielt eine gute Rückrunde. Was davor war, vergessen wir jetzt.“