Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann außerdem schon in der Gruppenphase auf Frankreich oder Portugal treffen. Bundestrainer Joachim will sich darüber nicht beschweren.

Costa do Sauípe (Brasilien). Der deutschen Nationalmannschaft droht in der Vorrunde der WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) eine Hammergruppe. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw kann schon in der Gruppenphase auf Erzrivale Niederlande, den viermaligen Weltmeister Italien, Frankreich oder England treffen. Das wird durch die Einteilung der Töpfe durch den Weltverband Fifa für die Auslosung am Freitag (17 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) im Badeort Costa do Sauípe deutlich.

Die gesetzten Mannschaften Brasilien, Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Schweiz und Uruguay standen schon vorher aufgrund der Fifa-Weltrangliste vom Oktober fest. Bei der Einteilung der drei weiteren Töpfe spielten neben sportlichen auch regionale Kriterien eine Rolle.

Dabei gibt es noch eine Besonderheit. In Topf vier befinden sich derzeit noch neun europäische Mannschaften. Vor der eigentlichen Gruppenauslosung wird eine europäische Mannschaft in Topf zwei gelost, damit sich in allen Töpfen acht Teams befinden.

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) könnte nun in einer Gruppe mit Italien, der Elfenbeinküste und den USA mit Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann spielen. Es wäre aber auch eine vergleichsweise leichte Vorrunde mit Bosnien-Herzegowina, Algerien und Honduras möglich.

„Wir nehmen es wie es kommt. Wir haben keine Wunschgegner. Wenn Deutschland in ein Turnier geht, will man immer den maximalen Erfolg“, sagte Löw mit Blick auf die Auslosung: „Wer beginnt, mit diesen Dingen zu hadern und zu lamentieren, der hat schon verloren, der vergeudet zu viel Energie. Wir wissen, dass es Unwägbarkeiten geben wird, aber mit diesen werden wir leben müssen.“

Die Spieler um Kapitän Philipp Lahm müssten sich allein auf Fußball fokussieren, unterstrich der Bundestrainer, „und alles andere komplett ausblenden. Die Uhren ticken dort anders. Da ist es laut, da ist es heiß. Aber wer Weltmeister werden will, muss das alles verdrängen. Ich bin mir aber sicher, dass wir das bewältigen.“

Seit seinem Besuch im Sommer beim Confed Cup beschäftigen den 53-Jährigen die besonderen Begebenheiten im Gastgeberland, in dem „eine Urkraft“ herrsche, „eine Energie für Fußball, die ich so noch nicht erlebt habe“. Das Klima sei zudem speziell. „Die Bedingungen können ständig wechseln, die Luftfeuchtigkeit kann extrem hoch sein. Die Reisezeiten, die Entfernungen, die Organisation sind ganz anders als in Europa“, sagte Löw nach seinen ersten Erfahrungen.

Die Vorfreude auf die WM ist bei ihm dennoch spürbar. „Ich bin auf jeden Fall mit großer Freude in Brasilien. Das ist das Fußball-Land schlechthin. Diese Begeisterung, diese Intensität habe ich so noch nie erlebt. Das wird eine sehr emotionale WM werden“, sagte Löw.

Die Lostöpfe für die Auslosung der WM-Vorrundengruppen im Überblick:

Topf 1: Brasilien, Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Schweiz, Uruguay

Topf 2: Chile, Ecuador, Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria

Topf 3: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, USA

Topf 4: Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Russland, Frankreich