Nur ein Sieg aus den ersten sieben Saisonspielen: Der Saisonstart wurde in den Sand gesetzt. Freezers-Trainer Laporte fordert vor den drei kommenden Saisonspielen, das Ruder herumzureißen. Zum ersten Mal an diesem Freitag gegen Wolfsburg.

Hamburg. Am Tag der deutschen Einheit war bei den Hamburg Freezers weder Feiertagsstimmung noch eine große Depression zu spüren. Alles ging seinen gewohnten Gang. Nach einer knapp einstündigen Einheit auf dem Eis bat Trainer Benoît Laporte seine Spieler zu Einzelgesprächen, anschließend folgte ein Training im Kraftraum. Nur keine Panik! Die Spieler und Verantwortlichen versuchen Gelassenheit auszustrahlen. Dabei müssen die Freezers spätestens nach dem 1:3 (0:0, 1:2, 0:1) am Mittwoch bei den Kölner Haien konstatieren, dass der Start in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) in den Sand gesetzt wurde. Die traurige Bilanz bisher: Nur ein Sieg aus den ersten sieben Spielen, Platz elf und die Erkenntnis, dass die Suche nach der eigenen Konstanz weitergeht. „Wir müssen jetzt gegen Wolfsburg eine Reaktion zeigen“, sagt Laporte. „Jeder meiner Spieler weiß, dass er mehr leisten kann. Im Moment ist vieles eine Kopfsache. Alle sind unzufrieden mit der aktuellen Situation. Wir haben uns da selbst reinmanövriert, jetzt müssen wir alle gemeinsam da auch wieder herauskommen.“

Es spricht für die Freezers, dass sie nicht nach Ausreden suchen. Natürlich fehlen mit Kapitän Christoph Schubert (Gehirnerschütterung) Abwehrchef Mathieu Roy (Muskelriss in der Wade) und dem weiterhin nicht spielberechtigten Stürmer Frédérik Cabana auch am kommenden Wochenende wichtige Spieler. Natürlich gibt es unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, wie jüngst in Köln, wo Stürmer Morten Madsen wegen eines vermeintlichen Stockstichs mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis musste. Immerhin ist der Däne um eine mögliche Sperre herumgekommen. Madsen wird gegen Wolfsburg spielen können.

Die unglücklichen Umstände allein reichen aber als Erklärung für die momentane unbefriedigende Situation nicht aus. Viel mehr sind es die individuellen Fehler in der Rückwärtsbewegung, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen. Hinzu kommt eine katastrophale Chancenverwertung, die dafür sorgt, dass das Heimspiel an diesem Freitag (19.30 Uhr, O2 World) gegen den EHC Wolfsburg zu einem richtungsweisenden wird. Das Duell mit den Niedersachsen ist der Auftakt zu einer Heimspielserie von drei Partien in Folge. Am Sonntag (14.30 Uhr) und am kommenden Freitag (19.30 Uhr) warten mit den Augsburger Panthern und Aufsteiger Schwenninger Wild Wings zwei Gegner, die bei den Ansprüchen der Freezers geschlagen werden müssen. „Das ist jetzt eine gute Gelegenheit, das Ruder herumzureißen. Wir glauben nach wie vor an uns und unsere Qualität“, sagt Laporte, der versucht, den Druck von den Spielern Vertrauen zu schenken und den aufkommenden Druck von außen fernzuhalten.

Sollte sich der Erfolg nicht einstellen, das weiß auch Laporte, steht den Hamburgern ein ungemütlicher Herbst bevor.

Das Schema

Tore: 0:1 (30:29) Mitchell (Pettinger, Westcott), 1:1 (32:30) Ohmann (Ticar, Tjernqvist), 2:1 (34:26) Hagos (Weiß, Marcel Müller), 3:1 (41:13) Minard (Falk) 5-4

Strafminuten: 10/7+ Spieldauer Madsen

Schiedsrichter: Bauer/Daniels (Nürnberg/Gelsenkirchen)

Zuschauer: 8471