Die beiden Sprinter Julian Reus und Martin Keller sind bereits nach den Vorläufen ausgeschieden. Hier geht es zur Übersicht des ersten Wettkampftages der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau.

Der erste Wettkampftag bei der Leichtathletik-WM in Moskau sorgte bereits für Überraschungen. So können die deutschen Zehnkämpfer noch den Sprung auf einen Medaillenrang schaffen. Dagegen ist die WM für die Sprinter Julian Reus und Martin Keller über die 100 Meter bereits vorbei. Die Ereignisse des Tages im Ticker:

19:04 Uhr: Weltrekordler Usain Bolt hat bei seinem ersten Auftritt bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau den Vorlauf über 100 m locker gewonnen und steht erwartungsgemäß im Halbfinale. Der sechsmalige Olympiasieger aus Jamaika lief 10,07 Sekunden und kam seinem Ziel, Carl Lewis als erfolgreichsten Leichtathleten der Geschichte abzulösen, einen Schritt näher. Bolt peilt, zwei Jahre nach seinem Fehlstart-Debakel in Daegu/Südkorea, im Luschniki-Stadion drei Goldmedaillen an - über 100 m, 200 m und 4x100 m. Es wären seine WM-Titel Nummer sechs bis acht.

Im Halbfinale am Sonntag (17.05 Uhr/ZDF und Eurosport) läuft dagegen der europäische Star Christophe Lemaitre. Dem Franzosen mit der Bestleistung von 9,92 Sekunden reichte ein lockerer Lauf in 10,12 Sekunden, um eine Runde weiter zu kommen.

Nach den Dopingfällen von Asafa Powell (Jamaika) und Tyson Gay (USA) sowie der verletzungsbedingten Absage des Titelverteidigers Yohan Blake (Jamaika) gilt Justin Gatlin (USA) als der einzige Sprinter im Feld, der Bolt überhaupt noch ärgern kann. Der Olympiasieger von 2004 gewann seinen Vorlauf in 9,99 Sekunden und blieb damit wie sein Landsmann Mike Rodgers (9,98) unter zehn Sekunden. Das Finale steigt am Sonntag (19.50 Uhr/ZDF und Eurosport).

19 Uhr: Die deutschen Sprinter Julian Reus und Martin Keller sind bei der Leichtathletik-WM in Moskau bereits nach den Vorläufen über 100 Meter ausgeschieden. Beide wurden jeweils nur Fünfte ihres Rennens. Keller blieb in 10,32 Sekunden 25 Hundertstel über seinem nur eine Woche alten persönlichen Rekord (10,07). Der deutsche Meister Reus lief 10,27 Sekunden und hatte damit ebenfalls keine Chance, über die Zeitwertung ins Halbfinale am Sonntag einzuziehen. Beide hoffen nun auf ein deutlich erfolgreicheres Abschneiden beim Staffel-Rennen am Abschlusstag.

18:27 Uhr: Weitspringerin Sostene Moguenara steht bei der Leichtathletik-WM in Moskau im Finale. Die deutsche Meisterin vom TV Wattenscheid wurde mit 6,63 Metern Achte des Qualifikations-Wettbewerbs. Ihre jungen Nationalmannschafts- Kolleginnen Lena Malkus und Malaika Mihambo verpassten dagegen den Endkampf der besten Zwölf am Sonntagabend. Junioren-Europameisterin Malkus wurde 17., die erst 19 Jahre alte Mihambo belegte Platz 18. Beide sprangen bei ihrem besten Versuch 6,49 Meter weit. Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Brittney Reese aus den USA erreichte als Zwölfte nur mit viel Mühe das Finale.

18:18 Uhr: Die deutschen Zehnkämpfer können den Sprung auf einen Medaillenrang bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau noch schaffen. Besonders stark trumpfte der Leverkusener Michael Schrader als Dritter mit 4427 Punkten nach den ersten fünf Disziplinen auf. Auf den Rängen sechs und sieben folgen Rico Freimuth aus Halle/Saale mit 4296 Punkten und Europameister Pascal Behrenbruch (Frankfurt/Main) mit 4258 Zählern.

Olympiasieger Ashton Eaton (USA) liegt mit 4505 Punkten vor seinem Landsmann Gunnar Nixon (4493 Punkte) in Führung. Nach drei ungültigen Versuchen im Hochsprung musste Trey Hardee (USA) den dritten WM-Titel nach 2009 und 2011 abhaken.

17:45 Uhr: Hammerwerfer Markus Esser hat sich bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau für das Finale qualifiziert. Der 33 Jahre alte WM-Dritte von 2005 warf 75,90 Meter weit und wurde damit in der Gesamtwertung zweier Qualifikations-Gruppen Zehnter. Nur die besten zwölf Werfer zogen in den Endkampf am Montagabend ein. Favorit ist dann der ungarische Olympiasieger Krisztian Pars, dem mit 79,06 Metern auch der weiteste Wurf des Tages gelang.

17:34 Uhr: Ein Jahr nach seinen Triumphläufen von London ist Großbritanniens Sportheld Mo Farah auch Weltmeister über 10.000 Meter. Der gebürtige Somalier gewann in Moskau das Rennen im Luschniki-Stadion in 27:21,71 Minuten und will nun auch noch am Freitag über 5000 Meter seinen WM-Titel von Daegu 2011 verteidigen. Ein deutscher Läufer war nicht am Start.

Farah setzte sich im Endspurt gegen Ibrahim Jeilan aus Äthiopien (27:22,23) und Paul Tanui aus Kenia (27:22,61) durch. Erstmals seit 30 Jahren siegte bei einer WM wieder ein Europäer über die 25 Runden. Bei der WM-Premiere 1983 in Helsinki gewann der Italiener Alberto Cova. Vor zwei Jahren in Südkorea hatte Jeilan noch vor Farah gewonnen.

17:04 Uhr: Sprinterin Esther Cremer (25) ist bei der Leichtathletik-WM in Moskau ins 400-m-Halbfinale eingezogen (Sonntag, 18.05 Uhr). Die deutsche Meisterin aus Wattenscheid wurde in ihrem Vorlauf zwar Letzte, trotzdem qualifizierte sie sich mit 52,17 Sekunden als eine von vier Zeitschnellsten für die Vorschlussrunde. Titelverteidigerin und Top-Favoriten Amantle Montsho aus Botswana erreichte ebenso souverän das Halbfinale wie Ex-Weltmeisterin und Peking-Olympiasiegerin Christine Ohuruogu (Großbritannien).

15:58 Uhr: Antje Möldner-Schmitt aus Cottbus und die Frankfurterin Gesa Felicitas Krause haben bei der Leichtathletik-WM in Moskau das Finale über 3000 m Hindernis erreicht (Dienstag, 19.25 Uhr). Die 29 Jahre alte EM-Dritte und Olympia-Siebte Möldner-Schmitt lief in ihrem Vorlauf auf Rang vier und verbesserte ihre Saisonbestleistung auf 9:29,27 Minuten. Krause, EM-Vierte von Helsinki und acht Jahre jünger als Möldtner-Schmidt, musste dagegen kurz um den Finalplatz zittern. Nach Rang sechs im Vorlauf qualifizierte sich die Studentin mit 9:42,19 Minuten aber als letzte der fünf Zeitschnellsten doch noch für den Endlauf. Die Top-Favoritin und Weltjahresbeste Lydia Chepkurui (Kenia) gab sich keine Blöße und lief locker ins Finale. Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Julija Saripowa aus Russland hatte sich unter der Woche im Training schwer verletzt und musste ihren Start absagen.

14:43 Uhr: Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau sind bereits 1400 der insgesamt rund 1900 Bluttests bei den Teilnehmern vorgenommen worden. Dies teilte der Anti-Doping-Direktor des Weltverbands IAAF, Gabriel Dole, mit. Die Proben werden allen WM-Athleten für den Blutpass abgenommen, der zum Anti-Doping-Programm der IAAF gehört. Seit der WM 2011 in Daegu werden Bluttests für diesen Pass gesammelt. Unregelmäßigkeiten beim Hämoglobin-Profil eines Sportlers können Hinweise auf mögliches Doping geben.

„Bisher war dies ein erfolgreiches Projekt. 20 Fälle hat die IAAF seit Einführung des Blutpasses gehabt“, sagte Dole. Das Sammeln der 1900 Proben bei der WM kostet rund eine Million Dollar.