HSV-Linksverteidiger Marcell Jansen feierte sein Comeback in der Nationalmannschaft, als er in der Nachspielzeit im Spiel gegen Kasachstan für Marco Reus eingewechselt wurde.

Nürnberg/Hamburg. Viel Zeit zum Schlafen blieb der Hamburger Reisegesellschaft nach dem 4:1-Sieg der Nationalmannschaft gegen Kasachstan nicht. Erst weit nach Mitternacht am späten Dienstag erreichten Heiko Westermann, René Adler und Marcell Jansen das Mövenpick-Hotel direkt am Nürnberger Flughafen, von wo aus sie bereits am nächsten Morgen um 8.35 Uhr Richtung Heimat abhoben. Doch besonders Jansen, der am Vorabend nach zweieinhalb Jahren sein DFB-Comeback feiern durfte, sah man die kurze Nacht am nächsten Morgen nicht an. „Ich werte meinen Kurzeinsatz als ein positives Zeichen des Bundestrainers“, sagte der HSV-Linksverteidiger, der in den gerade Mal zwei Minuten gegen Kasachstan so richtig auf den Geschmack gekommen war: „Ich muss jetzt einfach weiter Gas geben, damit ich auch beim nächsten Mal dabei bin.“

Als Jansen und seine beiden Mannschaftskollegen am Nürnberger Flughafen Trainer Thorsten Fink, dessen Assistenten Patrick Rahmen und auch Ehrennationalspielführer Uwe Seeler vor dem Abflug trafen, wurden selbstverständlich noch mal die wichtigsten Erkenntnisse des Vorabends intensiv diskutiert: Der Patzer vor dem Gegentor (Neuer: „Das war natürlich mein Fehler, ich hätte die Situation nicht spielerisch lösen sollen.“), die höhepunktarme zweite Hälfte (Fink: „Ich habe nichts anderes erwartet“) und natürlich Jansens Comeback. „Für Marcell freut es mich sehr“, sagte Fink, der dabei selbst vom kommenden HSV-Gegner Unterstützung bekam.

„Marcell hat gute Leistungen gezeigt, hat es sich verdient, wieder dabei zu sein“,hatte am Vorabend Jerome Boateng gesagt, der mit Bayern am Sonnabend (18.30 Uhr) auf seinen früheren Verein trifft: „Es spricht absolut für Marcell, dass er es nach so langer Pause geschafft hat.“ Ein Wiedersehen in München wird es aber nicht geben. Jansen ist nach seiner fünften Gelben Karte gegen Augsburg beim Nord-Süd-Schlager gesperrt.