Die spanischen Medien haben Özil zuletzt scharf kritisiert. Mit einem Tor und einer Vorlage gegen den BVB gab der der Real-Star die Antwort.

Madrid. Nein, reden wollte Mesut Özil mit den spanischen Medien erst einmal nicht mehr. Im Dauerlauf durchquerte er die Mixed-Zone im Estadio Santiago Bernabeu. Nach der heftigen Kritik der spanischen Presse ließ der deutsche Fußball-Nationalspieler die Reporter einfach stehen.

Seine Antwort hatte er zuvor beim 2:2 (1:2) von Real Madrid in der Champions League gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund eindrucksvoll auf dem Platz gegeben. Ein Tor, eine Vorlage - Özil bewahrte den spanischen Rekordmeister vor einer bitteren Heimpleite.

„Ich freue mich über mein Tor, ärgere mich über zwei verlorene Punkte“, twitterte der 24-Jährige tief in der Nacht. Bei Sky sagte der gebürtige Gelsenkirchener zuvor: „Natürlich wollten wir das Spiel gewinnen. Aber man muss auch ein Kompliment an Dortmund machen - sie haben bis zur letzten Minute gekämpft. Letztendlich können wir zufrieden sein.“

Gegenüber den Journalisten aus Spanien war der deutsche Star weniger auskunftsfreudig. Die teils überzogene Kritik der spanischen Medien an seiner Person scheint in doch getroffen zu haben.

Die Zeitung El Mundo hatte den Spielmacher als „Mitternachts-Express“, der „furchtbare Spiele macht, wenn der Vollmond scheint“ bezeichnet und auch Marca schrieb trotz des Sieges gegen Real Saragossa (4:0): „Er hatte im Pokal Pause und dachte wohl, er bekommt die ganze Woche frei. Denn auch gegen Saragossa ließ er sich nicht blicken.“

Damit müsse er leben. Er sei jetzt fast seit zweieinhalb Jahren hier und kenne dies, hatte Özil vor dem Duell gegen Dortmund erklärt. Der von der Fifa für die Wahl zum Weltfußballer nominierte Özil ließ seine Kritiker besonders mit seinem Freistoßtor gegen den BVB in der 89. Minute erst einmal verstummen. „Özil rettet Real“, schrieben die spanischen Blätter unisono.

BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller zollte Özil für seinen gefühlvollen Freistoß ein dickes Lob. „Das war ein Geniestreich. Unglaublich, besser geht es nicht“, sagte Weidenfeller, der objektiv betrachtet allerdings bei dem Gegentreffer keine glückliche Figur machte.

Özil war es egal. Der Deutsch-Türke, der bei den Königlichen noch einen Vertrag bis Juni 2016 besitzt, hatte schon den 1:1-Ausgleich von Innenverteidiger Pepe mit einer präzisen Flanke vorbereitet. Damit dürfte er das Duell auf der Spielmacherposition gegen Luka Modric vorerst für sich entschieden haben. Modric spielte gegen Dortmund vor der Abwehr neben Xabi Alonso. Özils großen Auftritt beim Ausgleichstor sah er nur von der Bank. Der kroatische Nationalspieler war in der Halbzeit ausgewechselt worden.

Dass gleich drei deutsche Nationalspieler im Bernabeu-Stadion am Dienstag an Toren beteiligt waren, nahm auch Özil froh gelaunt zur Kenntnis, selbst wenn der Treffer von Mario Götze zum 2:1 als Eigentor von Alvaro Arbeloa gewertet wurde: „Natürlich freue ich mich, dass ich ein Tor gemacht habe. Ich freue mich aber auch für Reus und Götze, weil ich mit ihnen sehr gut auskomme. Die kenne ich ja auch aus der Nationalmannschaft. Ich wünsche Dortmund in Zukunft auch alles Gute.“