Rund 20.000 Besucher haben den 210 deutschen Athleten mit einer riesigen Party in Hamburg einen unvergesslichen Empfang bereitet.

„Es ist wirklich beeindruckend“, sagte der Hamburger Ruderer im Gold-Achter Eric Johannesen. „so ein Empfang gab es noch nie. Das kennt man ja sonst nur vom Fußball. Es ist einfach unglaublich, dass wir das hier erleben dürfen“, ergänzte Turner Fabian Hambüchen. Und Lilli Schwarzkopf, die Silber im Siebenkampf gewonnen hatte, sagte: „Man fühlt sich wie Kaiserin Sissi, als sie nach Wien gefahren wurde. So viel Gänsehaut hatte ich noch nie.“

Nach 36 Stunden Fahrt von London nach Hamburg auf der MS Deutschland waren 217 der 392 Olympiastarter an Bord des „Traumschiffs“ um 10 Uhr in Begleitung von etwa 100 kleineren Booten in den Hafen eingelaufen. Unter dem Jubel der Zuschauer waren dann die beiden Fahnenträger, Hockeyspielerin Natascha Keller und Ruderer Kristof Wilke, um 10.52 Uhr als erste von Bord gegangen.

Insgesamt 25 Olympiasieger navigierte Kapitän Andreas Greulich sicher in den Hafen. Empfangen wurden sie zunächst von einem traditionellen Hamburger Shanty-Chor, der die Nationalhymne anstimmte. Danach genossen die Athleten bei strahlendem Sonnenschein ein ausgiebiges Bad in der Menge.

+++ Olympia-Dampfer mit Athleten unterwegs nach Hamburg +++

„Es war eine unglaublich tolle Zeit, unvergessliche Tage auf dem Schiff“, sagte Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste mit Deutschland-Hut auf dem Kopf, „und dann noch dieser Empfang. Sensationell. Ich bin super dankbar, dass ich das miterleben durfte.“

Anschließend dirigierte er die tobende Menge und stimmte den Klassiker „Hamburg, meine Perle“ des Stadtbarden „Lotto King Karl“ an. „Überwältigend“, stammelte Fechterin Britta Heidemann, Olympiasiegerin von Peking 2008 und Silbermedaillengewinnerin von London 2012. Und Hockey-Spieler Tobias Hauke meinte: „Das übertrifft alle Erwartungen. Wahnsinn.

Schon in den Nächten zuvor hatten die Hockey-Spieler das Party-Kommando übernommen und Vollgas gegeben. Wie schon in Peking feierten sie am lautesten und längsten. „Das Schiff ist aber noch bestens in Schuss und sehr gemütlich eingerichtet“, sagte Fürste mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

+++ Hafenkapitän Brummermann freut sich auf das Olympia-Schiff +++

In der Nacht zum Mittwoch hatten die Olympioniken eine ausgelassene Poolparty zum Hit der Toten Hosen „An Tagen wie diesen“ veranstaltet. Die beeindruckendste „Arschbombe“ legte der 138 Kilo schwere Gewichtheber Almir Velagic hin. „Wir haben die Nacht zum Tag gemacht“, sagte ein immer noch müder, aber glücklicher Weitspringer Christian Reif. Danach schnappte sich der 27-Jährige eine Kühlbox und verteilte Eis an die umstehenden Fans. Im Hintergrund tönte immer wieder „We are the Champions“ von Queen. Und Kris von Revolverheld sang live „Diese Tage“.

Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (beide SPD) zeigten sich gerne mit den erfolgreichen Olympioniken. Scholz zeigte sich hoffnungsvoll, in Zukunft auch große internationale Sportereignisse nach Hamburg zu holen. DOSB-Präsident Thomas Bach freute sich über den großen Empfang. „Wir sehen eine erfolgreiche Olympia-Mannschaft, die wir zu Recht feiern.“

Im Anschluss an die rauschende Party in der sonst so kühlen HafenCity fuhren die Athleten auf Barkassen zum Hamburger Rathaus. Dort empfing sie erneut Scholz und der Hamburger Senat. „Sie haben unser Land so vertreten, wie es sein will: Mit Herz und Verstand.“ Im großen Festsaal des Rathauses trugen sich die Olympiasieger ins Goldene Buch, in dem sich bereits der Dalai Lama und Bundeskanzlerin Angela Merkel verewigt haben, der Hansestadt ein. Danach ging die Party weiter - in einem Hamburger Beachclub.

So verlief der Empfang der Olympioniken:

15.15 Uhr: Die deutschen Athleten werden gegen 16 Uhr im Beach-Club "StrandPauli" eintreffen.

15.06 Uhr: Fürste wird die Stadt demnächst in Richtung Madrid verlassen und blickt ein wenig traurig in die Zukunft: " Hamburg ist die schönste Stadt der Welt und ich genieße jetzt noch die Zeit hier. Hamburg zu verlassen ist nie einfach, aber ich freue mich auch auf die Zeit in Madrid. Das wird bestimmt spannend."

15.02 Uhr: Moritz Fürste, Gold-Medaillen-Gewinner im Hockey: "Wir versuchen einfach alles zu genießen. Der Empfang war unglaublich."

14.48 Uhr: Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Chef der Mission der deutschen Olympiamannschaft: "Es war nur Lust und wenig Last diese deutsche Mannschaft anzuleiten."

14.38 Uhr: Eric Johannesen, Gold im Ruder-Achter: "Es ist etwas ganz besonderes hier in Hamburg so begrüßt zu werden."

14.30 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz hält eine kurze Begrüßungsrede im Rathaus.

14.28 Uhr: Die Medaillengewinner dürfen sich gleich in das goldene Buch im Hamburger Rathaus eintragen.

14.15 Uhr: Die Olympioniken stehen auf dem Rathaus-Balkon und machen mit den Fans auf dem Rathausplatz die Welle.

14.05 Uhr: Vor dem Rathaus haben sich tausende Fans versammelt, um die Sportler zu begrüßen.

13.58 Uhr: Die 210 Athleten sind jetzt am Hamburger Rathaus angekommen, wo für sie ein Senatsempfang auf dem Programm steht.

13.45 Uhr: Die Ankunft der Olympioniken am Hamburger Rathaus verzögert sich etwas. Auf dem Weg dorthin jubeln tausende Fans den Athleten frenetisch von den Brücken zu. Aktuell befinden sich die Sportler an Bord der Barkassen auf der Schleuse vor dem Rathaus.

13.14 Uhr: Die Olympia-Athleten steigen jetzt in die Barkassen, um weiter Richtung Hamburger Rathaus zu fahren.

12.55 Uhr: Auch Johannesen ist begeistert vom Empfang der MS "Deutschland" am Hamburger Hafen: "Es ist wirklich beeindruckend, wie sehr Deutschland und besonders Hamburg bei Olympia mit uns Athleten mitgefiebert hat. Es ist etwas ganz Besonderes diese Kulisse vom Schiff mitzuerleben und zu sehen wie sehr Hamburg Kopf steht und feiert. Ich hoffe, dass ich mich nachher noch persönlich bei den Leuten mit Plakaten von meinem ehemaligen Gymnasium bedanken kann."

12.53 Uhr: Der Hamburger im Deutschland-Achter Eric Johannesen berichtet über seine persönliche Erfahrung bei Olympia: "Die Anspannung vor dem Rennen war immens. Wenn man mit so einer Serie wie wir nach Olympia reist und den Vorlauf so souverän fährt, dann war es natürlich klar, dass wir das Finale auch gewinnen wollten. Aber die Anspannung bei den Olympischen Spielen ist nochmal etwas ganz anderes. 30.000 Zuschauer sind für uns Ruderer etwas völlig Neues gewesen. Es lastete ein riesiger Druck auf uns, aber wir sind alle Wettkampftypen und haben den Druck erfolgreich gemeistert.

12.50 Uhr: Begeistert vom Empfang in Hamburg, schwärmt Schwarzkopf von den Fans und den Erlebnissen bei Olympia: "Jeder Sportler träumt davon, so einen Empfang zu bekommen. Es wird sicherlich ein paar Wochen und Monate dauern bis ich die Atmosphäre bei Olympia zusammen mit diesem Abschluss verarbeitet habe."

12.48 Uhr: Lilly Schwarkopf verrät einige Details über die Party auf dem Schiff: "Abends war der Teufel los. Gefeiert wurde ohne Ende bis zum Schluss. Ich glaube, für die Crew war es eine Ausnahme, Sportler zu beherbergen. Die werden uns so schnell nicht vergessen. Ich denke, es muss doch Einiges in Rechnung gestellt werden, aber das wird man auch verkraften. Außen am Schiff ist aber noch alles heil."

12.45 Uhr: Lilly Schwarzkopf, Silber-Medaillen-Gewinnerin im Siebenkampf: "Unglaublich die ganzen Menschen zu sehen. Man fühlt sich wie Kaiserin Sissi, als sie nach Wien gefahren wurde. Es ist unbeschreiblich. So viel Gänsehaut hatte ich noch nie."

12.38 Uhr: Steffen und Markus Deibler sind zufrieden mit ihrer Leistung bei den Olympischen Spielen in London und wollen jetzt erstmal im Urlaub abschalten.

12.33 Uhr: "Ich hätte nie gedacht, dass uns so viele Menschen in Hamburg zujubeln. Es hätte nicht schöner sein können", sagte Welte.

12.30 Uhr: Miriam Welte, Gold-Medaillen-Gewinnerin im Bahnradfahren, will ihre Medaille am liebsten gar nicht mehr abnehmen: "Es bleibt aber leider nicht aus, die Medaille auch mal abzunehmen. Die fast 400g sind mir dann doch nach einiger Zeit zu schwer am Hals."

12.20 Uhr: David Storl, Silber-Medaillen-Gewinner im Kugelstoßen, will noch zwei bis dreimal bei den Olympischen Spielen dabei sein: "Mit Silber zu starten ist natürlich super."

12.15 Uhr: In Rio will Hambüchen 2016 auch wieder dabei sein: "Ich habe in Peking Bronze geholt, in London jetzt Silber - da fehlt doch noch eine Farbe."

12.10 Uhr: Turner Fabian Hambüchen: "So ein Empfang gab es noch nie. Das kennt man ja sonst nur vom Fußball. Es ist einfach unglaublich, dass wir das hier erleben dürfen."

12.02 Uhr: Der Hamburger Schwimmer Steffen Deibler blieb zwar ohne Medaille, war aber trotzdem zufrieden: "Ich war im Finale und durfte neben den Stars wie Michael Phelps schwimmen. Es waren tolle Spiele in London."

11.56 Uhr: Kris ist live vor Ort und spielt den Song "Diese Tage" bei schönstem Wetter in der Hafencity.

11.45 Uhr: Die deutschen Athleten schreiben fleißig Autogramme und tauschen sich mit den Fans aus.

11.40 Uhr: Die Hockeyherren haben alle eine sehr angekratzte Stimme. Die Party an Bord scheint von den Gold-Medaillen-Gewinnern ausgiebig zelebriert worden sein.

11.20 Uhr: Der Ruderclub Ratzeburg ist mit einem großen Banner dabei, das schon 1960 für den Gold-Achter bei den Olympischen Spielen in Rom verwendet wurde.

11.15 Uhr: Die Mutter von Eric Johannesen spricht am Abendblatt.de-Mikrofon über London und den Empfang in Hamburg: "Ich war auf der Tribüne in London so aufgeregt. Davon muss ich mich bis zu den Olympischen Spielen in Rio erstmal erholen. Der Emfang hier in Hamburg ist super. Ich freue mich sehr für Eric. 60 Schüler von seinem alten Gymnasium sind hier mit Plakaten. Das wird ihn sehr berühren."

11.10 Uhr: Das Gymnasium Allermöhe ist mit 60 Schülern vor Ort, die alte Schule von Eric Johannesen. Schulleiterin Helvig: "Er hat 2008 Abitur gemacht. Eric ist kameradschaftlich und fair. Er war immer breit aufgestellt im Sport und hat sich dann aufs Rudern konzentriert und jetzt ist er da, wo er ist - im Gold-Achter."

11.05 Uhr: Eric Johannesen, Goldmedaillen-Gewinner im Rudern, ist als Hamburger besonders angetan von der Ankunft in der Hansestadt: "Es ist ein Traum, hier zu sein."

11.00 Uhr: Die deutschen Athleten machen die Welle mit den rund 10 000 Besuchern.

10.57 Uhr: Turner Fabian Hambüchen, Silbermedaillen-Gewinner am Reck, freut sich über die tolle Stimmung: "Wir waren in London total abgeschottet und haben von der Stimmung gar nicht viel mitbekommen. Es ist traumhaft hier in Hamburg so großartig empfangen zu werden."

10.53 Uhr: Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste spricht von einer "geilen Zeit in London und an Bord".

10.51 Uhr: Die ehemalige deutsche Leichtathletin Heike Drechsler war mit an Bord der MS "Deutschland" und war begeistert von der Überfahrt.

10.50 Uhr: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Thorsten Albig freut sich über die mehr als 10 000 Besucher in der Hafencity: "Das zeigt den Athleten, dass sehr viele Deutsche während der Olympischen Spiele mitgefiebert haben."

10.45 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz zeigte sich von der Stimmung in London begeistert und hofft in Zukunft auch große internationale Sportereignisse nach Hamburg zu holen.

10.40 Uhr: Die deutschen Athleten feierten während der Fahrt nach Hamburg eine große Poolparty.

10.35 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz ist ebenso vor Ort wie auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Thorsten Albig.

10.30 Uhr: Die Olympioniken sind bereits angekommen und winken den Besuchern zu. Gleich werden sie das Schiff verlassen.

10.15 Uhr: Bereits tausende Besucher haben sich in der Hafencity versammelt, um die deutschen Athleten zu begrüßen.

10.00 Uhr: Während der Fahrt von London nach Hamburg feierten viele der 210 deutschen Athleten eine wilde Fete auf dem Traumschiff.

Als Boten der Hamburg Tourismus GmbH gestern in den Bürohäusern an den Alsterfleeten kleine Deutschland-Fahnen verteilten, wurden ihnen die schwarz-rot-goldenen Flaggen fast aus den Händen gerissen. Hamburg freut sich offenbar auf den Empfang der deutschen Olympiamannschaft, die heute am Cruise Center in der HafenCity gegen 10.30 Uhr von Bord der MS "Deutschland" gehen wird. Gegen 13.15 Uhr werden die 217 Athleten in fünf Barkassen zum Senatsempfang ins Rathaus (14.30 Uhr) geschippert. Sie steigen an der Kleinen Alster aus.

Neun der elf Olympiasieger von London sind nach Hamburg unterwegs, nur Diskuswerfer Robert Harting und Julius Brink/Jonas Reckermann fehlen. Die Beachvolleyballer sagten gestern ihre Teilnahme bei der Willkommensfete in Hamburg ab. "Wir sind einfach zu kaputt, selbst zum Feiern. Wir brauchen ein paar Tage nur Ruhe", ließen sie ausrichten. Bei den deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand (24. bis 26. August) wollen sie wieder starten.

+++ Holt Olympia nach Hamburg! Wirtschaft ergreift Initiative +++

Die Zahl der Medaillengewinner , die sich heute in Hamburg präsentieren werden, erhöhte sich dennoch von 25 auf 26. Speerwerferin Linda Stahl aus Leverkusen, Dritte in London, kommt per Flugzeug.