Der Vorsitzende des DRV machte der Olympionikin diese Hoffnungen, nachdem sich Nadja Drygalla deutlich von der rechten Szene distanzierte.

Berlin. Die Olympia-Ruderin Nadja Drygalla darf nach ihrer freiwilligen Abreise von den Sommerspielen in London auf einen neuen Anlauf für ein Aufnahmeverfahren in das Sportförderprogramm der Bundeswehr hoffen. „Aus aktueller Sicht und den Kenntnissen, die wir momentan haben, spricht nichts dagegen“, sagte Siegfried Kaidel, Vorsitzender des Deutschen Ruderverbandes (DRV). „Sie hat nie in irgendeiner Weise rechtsextremes Gedankengut weitergegeben. Wenn wir endgültige Erkenntnisse haben, können wir darum bitten, den Fall wieder zu bearbeiten.“

Er widersprach der Darstellung, dass der DRV einen entsprechenden Antrag zurückgezogen habe „ganz klar und deutlich. Wir haben nur lediglich gebeten, ihn zur Klärung auf Eis zu legen. Wir können ja nicht aufgrund von Vermutungen alles stoppen“, betonte Kaidel. „Die Bundeswehr hat ihn aber anscheinend von sich aus aufgrund der Unsicherheit zurückgezogen.“ Anfang dieser Woche werde es Gespräche mit der Bundeswehr geben, wie weiter vorgegangen werden solle. „Wenn nichts gegen sie vorliegt, warum sollten wir ihr dann etwas in den Weg legen?“, sagte der Ruder-Funktionär, der „so schnell wie möglich“ Kontakt zu Drygalla aufnehmen will.

+++ Hat sich Drygalla-Freund wirklich vom Rechtsextremismus losgesagt? +++

Die 23-Jährige war vor anderthalb Wochen nach einem Gespräch mit der deutschen Teamleitung über ihre Beziehung zu dem früheren NPD-Landtagskandidaten Fischer von den Sommerspielen in London abgereist. Nach ihrer Rückkehr hatte sie sich öffentlich deutlich von der rechten Szene distanziert. „Ich hoffe, sie findet zu ihrer Ruhe zurück, zu einem normalen Leben“, meinte Kaidel.

Mit Material von dpa