Der Gesellschafter des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen, Jesper Nielsen, hat neue Details zu den Bestechungs-Vorwürfen um Rekordmeister THW Kiel genannt.

Hamburg. Der Gesellschafter des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen, Jesper Nielsen, hat neue Details zu den Bestechungs-Vorwürfen um Rekordmeister THW Kiel genannt.

Der Hamburger Morgenpost schilderte der 39-Jährige Gespräche mit dem Hauptbeschuldigten und zurückgetretenen THW-Manager Uwe Schwenker sowie dem ehemaligen THW-Trainer Noka Serdarusic. Beide hätten Nielsen gegenüber Bestechungen eingeräumt.

Serdarusic habe auch die Absicht gehabt, nach seiner Entlassung Schwenker "aus Rache" mit belastenden Kontoauszügen zu erpressen. Das Ausmaß der Manipulation sei sehr hoch: 22 von 25 internationalen Schiedsrichtern seien käuflich, will Nielsen von Serdarusic erfahren haben.

Hans-Peter Krämer, Aufsichtsratsmitglied des Ligaverbandes HBL, hat nach dem Bekanntwerden der neuen Details zu den Bestechungsvorwürfen um Handball-Rekordmeister THW Kiel derweil vor einer "unendlichen Geschichte" gewarnt. "Alles muss schnellstens auf den Tisch, damit diese herrliche Sportart wieder das Wesentliche sichtbar machen kann, nämlich den Sport", erklärte Krämer, "Handball bietet im Moment ein Bild wie der Radsport auf dem Höhepunkt der Dopingkrise." Derzeit würde sich noch nicht einmal in Kiel jemand über den 15. Titel freuen, den der THW am Wochenende holen dürfte. "Das hat einen makabren Beigeschmack, denn die Kieler spielen derzeit so gut wie nie", meinte Krämer.