Am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga empfing der 1. FC Nürnberg im Easy-Credit-Stadion den FC Augsburg zum Bayern-Derby.

Befreiungsschlag für den 1. FC Nürnberg: Nach zwei Pleiten in Folge ist dem Fußball-Bundesligisten im bayerischen Derby gegen den FC Augsburg ein 1:0 (0:0) gelungen. Der eingewechselte Alexander Esswein erzielte in der 76. Minute den einzigen Treffer. Damit erzielten die Franken den ersten Sieg nach zuletzt zwei Pleiten in Serie. Der FC Augsburg wartet weiterhin auf den ersten Bundesliga-Dreier seiner Vereinsgeschichte.

Nürnberg-Trainer Dieter Hecking tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Meister Borussia Dortmund auf einer Position. Youngster Julian Wießmeier spielte für Markus Feulner, der wegen Adduktorenbeschwerden draußen blieb. Bei den Gästen musste Coach Jos Luhukay zum ersten Mal in dieser Saison auf seine Außenverteidiger Paul Verhaegh (Knie) und Marcel de Jong (Außenband am Knie) verzichten. Beide hatten sich bei der 0:2-Pleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim verletzt. Dafür liefen Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Lorenzo Davids auf. Der Ex-Nürnberger Dominik Reinhardt kam damit nicht zu seinem erhofften Startelf-Comeback nach 15 Monaten. Dagegen durfte sich Marcel Ndjeng darüber freuen, wieder in die erste Elf zurückgekehrt zu sein.

Und zunächst sah das Spiel der neu formierten Augsburger Mannschaft vor 43.071 Zuschauern passabel aus. Der FCA kombinierte teils gefällig, scheiterte aber meist beim Versuch, in den Strafraum einzudringen. Nachdem die ersten Konter verpufft waren, kam Nürnberg besser ins Spiel. Doch die Vorstöße der Außenverteidiger Javier Pinola und Timothy Chandler blieben ohne nennenswerten Torabschluss. Einzig Jens Hegeler kam nach Weißmeier-Freistoß zu einem gefährlichen Kopfball (18.). Simon Jentzsch parierte allerdings souverän.

Augsburg verfiel jetzt immer öfter in ein bekanntes Muster aus den ersten Partien: weite Bälle auf Stürmer Sascha Mölders. Fast wurde eine dieser Aktionen belohnt, doch Torwart Patrick Rakovsky stürmte aus seinem Kasten und foulte Mölders kurz vorm Strafraum (23.). Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigte Gelb für den jüngsten Torhüter der Bundesliga. Ansonsten hatte der 18-jährige Schäfer-Ersatz bei seinem ersten Heimspiel wenig zu tun. Auch der 35-jährige Jentzsch wurde nur selten geprüft. Erneut Hegeler (25.) und Wießmeier (33.) vergaben die letzten Gelegenheiten der ersten Hälfte. Nürnberg bleibt damit die einzige Bundesliga-Mannschaft, die in dieser Saison noch keinen Treffer vor der Pause erzielt hat.

In Halbzeit zwei zeigte sich ein ähnliches Bild. Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken. Nürnbergs erfolgreichster Torschütze Tomas Pekhart war abgemeldet. Auch Augsburgs erfolgreichster Schütze Mölders kam selten gefährlich vors Tor. In einer seiner wenigen Szenen scheiterte er mit einem Hammer aus zehn Metern an den Fäusten von Rakovsky (52.). Auf der Gegenseite hatte Klose in der 62. Minute die Führung auf dem Kopf, zielte aber daneben. Besser machte es der eingewechselte Alexander Esswein. Bei einem Konter umkurvte er Gibril Sankoh und schob zum entscheidenden 1:0 an Jentzsch vorbei.

Die Aufstellungen

Nürnberg: Patrick Rakovsky - Timothy Chandler, Philipp Wollscheid, Timm Klose, Javier Pinola - Almog Cohen, Timmy Simons - Julian Wießmeier, Jens Hegeler, Christian Eigler - Tomas Pekhart

Augsburg: Simon Jentzsch - Marcel Ndjeng, Gibril Sankoh, Jonas De Roeck, Axel Bellinghausen - Lorenzo Davids, Andrew Sinkala, Jan-Ingwer Callsen-Bracker - Hajime Hosogai, Daniel Baier - Sascha Mölders

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 44.000