0:3 beim SC Freiburg – Dritte Niederlage in Folge – Neu formierte Abwehr patzt

Freiburg. Der mit großen Ambitionen in die Fußball-Bundesliga gestartete VfL Wolfsburg rutscht immer tiefer in die Krise. Am vierten Spieltag verlor der Meister von 2009 beim SC Freiburg mit 0:3 (0:2) und muss seine Zielsetzung nach der dritten Niederlage in Serie womöglich schon früh in der Saison überdenken. Freiburg verließ dagegen mit dem ersten Saisonsieg den Tabellenkeller.

Kapitän Oliver Barth brachte die Breisgauer vor 20.000 Zuschauern in der 30. Minute völlig verdient in Führung. Zehn Minuten später schloss Erik Jendrisek einen sehenswerten Konter zum 2:0 ab und sorgte schon vor der Halbzeit für eine Vorentscheidung. Der Ex-Wolfsburger Cedrick Makiadi (59.) stellte nach einem kapitalen Fehler von VfL-Kapitän Christian Träsch den Endstand her.

Bei Wolfsburg, dass von den bis dato acht Bundesliga-Spielen in Freiburg noch keines gewonnen hatte, sorgte Trainer Felix Magath für große Überraschungen in der Startelf. Gleich drei Spieler der Viererkette tauschte Magath nach dem 1:4 in Gladbach aus. Der unter der Woche verpflichtete Sotirios Kyrgiakos kam in der Innenverteidigung neben Alexander Madlung zum Zuge. Während der Grieche den zum AS Rom abgewanderten Simon Kjaer ersetzte, musste für Madlung die bisherige Stammkraft Marco Russ auf die Bank. Zudem ersetzte Patrick Ochs den verletzten Hasan Salihamidzic als Rechtsverteidiger.

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw übernahm allerdings Freiburg das Kommando auf dem Platz. Trainer Marcus Sorg hatte seine Mannschaft trotz des schwachen Ligastarts nur auf zwei Positionen geändert. Maximillian Nicu lief als rechter Verteidiger für Daniel Williams auf und Jendrisek rückte für Yacine Abdessadki in die Startelf.

Die Breisgauer traten engagiert auf und erarbeiteten sich viele Standardsituationen. In der neunten Minute wackelte die neue Wolfsburger Abwehr erstmals, als Torwart Diego Benaglio eine Ecke zu kurz abwehrte. Der Ball landete vor den Füßen des völlig überraschten Johannes Flum, der das Tor aus kurzer Distanz verpasste.

Bei Wolfsburg fehlten im Spiel nach vorne die Ideen. Zudem leistete sich der Meister von 2009 immer wieder unnötige Fehlpässe im Spielaufbau.

Der auch von Wolfsburg umworbene Torjäger Papiss Demba Cisse sorgte erstmals in der 24. Minute für Aufsehen, als er nach schönem Zuspiel von Makiadi den Pfosten traf. Nur eine Minute später sorgte Mario Mandzukic für die erste gefährliche Aktion des VfL, verfehlte aber mit seinem sehenswerten Seitfallzieher das Tor.

Fünf Minuten später schlug Julian Schuster einen Freistoß hoch in den Strafraum, Madlung und Kyrgiakos rannten sich gegenseitig über den Haufen und Barth köpfte am halbherzig herauslaufenden Benaglio vorbei ins Tor. Kurz vor der Pause ließ Cisse Nationalspieler Marcel Schäfer stehen, passte flach in die Mitte, wo der ungedeckte Jendrisek problemlos das 2:0 erzielte.

In der Halbzeit reagierte Magath auf die desolate Vorstellung seines Teams und brachte in Srdjan Lakic einen dritten Stürmer, Josue blieb in der Kabine. Die Chancen hatte jedoch weiter Freiburg. Stefan Reisinger (47.) und erneut Jendrisek (48.) vergaben große Chancen.

Als logische Folge erzielte Makiadi schließlich das 3:0. Träsch köpfte eine harmlose Flanke direkt vor die Füße des 27-Jährigen, der Benaglio mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel keine Chance ließ. Wolfsburg rannte in der Folge ideenlos an, die Chancen hatte weiter Freiburg. Die größte Möglichkeit vergab Cisse (76.) per Kopf aus kurzer Distanz.

Die Aufstellungen

Freiburg: Oliver Baumann - Maximilian Nicu, Oliver Barth, Pavel Krmas, Felix Bastians - Julian Schuster - Stefan Reisinger, Johannes Flum, Cedric Makiadi, Erik Jendrisek - Papiss Demba Cissé

Wolfsburg: Diego Benaglio - Makoto Hasebe, Alexander Madlung, Sotirios Kyrgiakos, Marcel Schäfer - Patrick Ochs, Christian Träsch, Josué, Thomas Hitzlsperger - Patrick Helmes, Mario Mandzukic

Schiedsrichter: Christian Dingert (Thallichtenberg)

Zuschauer: 18.000