Siegtor nicht gegeben. Das Überraschungsteam von Hannover 96 hat die Tabellenführung in der Bundesliga verpasst. Das Team von Trainer Mirko verspielte durch ein 1:1 gegen Hertha BSC Berlin in der Schlussphase zwei Punkte. Sergio Pinto brachte die Niedersachsen in einer intensiven, aber nicht hochklassigen Partie mit einem direkt verwandelten Freistoß (33.) in Führung, bevor Pierre-Michel Lasogga (83.) den verdienten Ausgleich für die Gäste erzielte. Am Ende sorgte ein nicht gegebenes Tor (89.) zum möglichen 96-Sieg wegen eines angeblichen Foulspiels nach einem Freistoß von Christian Pander für Aufregung. "Wenn ich mir die Fernsehbilder anschaue, können wir froh sein, dass wir kein Gegentor bekommen haben", gab selbst Hertha-Coach Markus Babbel zu.
Verwirrung um Podolski. Eigentlich hätte beim 1. FC Köln ein Anflug von Ruhe einkehren können. Das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte die Situation des neuen Trainers Stale Solbakken immerhin nicht entscheidend verschärft, und es sah nach einer halbwegs entspannten Woche vor dem Kellerduell am Sonnabend beim HSV aus. Gestern aber sorgte ein Gerücht über Publikumsliebling Lukas Podolski für Wirbel. Galatasaray Istanbul, hieß es in türkischen Medien, stehe kurz vor der Verpflichtung des Nationalspielers, der von Solbakken als Kapitän abgesetzt worden war. "Wir wollen Lukas Podolski ohne Wenn und Aber halten. Es gibt weder ein Interesse noch eine Chance für Gespräche", sagte Sportdirektor Volker Finke. Genau dies habe er auch einem türkischen Unterhändler erklärt.
Diego freigestellt. Der VfL Wolfsburg will nach der 1:4-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach seine Einkaufstour fortsetzen. Neue Spieler sollen das Niveau anheben. Als Kandidaten werden in Wolfsburg der Freiburger Papiss Demba Cissé, der Kroate Hrvoje Cale und der frühere Frankfurter Chris gehandelt. Der aussortierte Diego wurde dagegen mit sofortiger Wirkung vom Training freigestellt. Er soll sich ganz auf die Suche nach einem neuen Verein konzentrieren. "Ich habe mit Diego gesprochen und ihm jetzt die Zeit gegeben, sich bis Ende August um seine Transferangelegenheiten zu kümmern", erklärte Trainer Felix Magath.
Ballack demontiert. Die erneute Demütigung von Michael Ballack erreichte beim 1:0-Sieg von Bayer Leverkusen beim VfB Stuttgart ihren Höhepunkt in der 80. Minute. Kurz bevor Daniel Schwaab als dritter Ersatzspieler Bayer Leverkusens eingewechselt wurde, trottete der tief gefallene ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft nach 35 Minuten unnötigen Warmlaufens zurück zur Ersatzbank. Dort angekommen, würdigten sich der Reservist und sein Trainer Robin Dutt keines Blickes.
Weidenfeller sauer. Torhüter Roman Weidenfeller hat erneut Bundestrainer Joachim Löw kritisiert. "Es gibt sicher irgendwo in irgendwelchen Jugendteams noch Torhüter, die eingeladen werden, wenn mal wieder einer ausfällt", sagte der Keeper von Meister Borussia Dortmund nach dem 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg sarkastisch. Löw und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hatten nach dem Ausfall von René Adler (Bayer Leverkusen) Ron-Robert Zieler von Hannover 96 als Nummer drei hinter Manuel Neuer und Tim Wiese für die anstehenden Länderspiele bestimmt. Dortmunds Vorstandschef Hans-Joachim Watzke zeigte Verständnis für die Enttäuschung des Borussia-Torwarts: "Weidenfeller ist der Torhüter der Mannschaft, die in den vergangenen Jahren permanent die wenigsten Gegentore erhält. Er hätte eine Nominierung verdient gehabt." Weidenfellers Pech: Mit 31 Jahren ist er für Löw kein Perspektivspieler mehr.
