Ilicevic traf zur frühen Führung beim FC, Jajalo glich aus. Das Remis am Sonnabendabend hilft keinem der beiden Klubs entscheidend weiter.

Köln. Der 1. FC Köln hat den ersehnten Befreiungsschlag verpasst und wartet weiter seit fast 22 Jahren auf einen Sieg gegen Angstgegner 1. FC Kaiserslautern. Die Mannschaft des neuen norwegischen Trainers Stale Solbakken kam am dritten Spieltag nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und vergab damit die Chance auf den ersten Saisonsieg. Zugleich blieben die Kölner, die weiter Bundesliga-Schlusslicht sind, auch im 25. Bundesliga-Duell gegen den FCK in Folge ohne Sieg. Der letzte Erfolg gegen die Pfälzer datiert vom 16. Dezember 1989.

Ivo Ilecivic brachte den FCK, der auch noch ohne Sieg dasteht, vor 47.200 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Kölner Stadion in Führung. Doch Mato Jajalo schaffte in einem unterhaltsamen Spiel für den FC quasi im Gegenzug den Ausgleich (19.). Beide Seiten wollten sich bis zum Schluss mit einer Punkteteilung nicht zufrieden geben, offenbarten aber auch große Schwächen in der Defensive.

Mit vielen Personalproblemen war der FC in die Partie gegangen. So mussten Nationalspieler Lukas Podolski (Fieber), Torhüter Michael Rensing (Innenbandzerrung) und Verteidiger Kevin Pezzoni (Virusinfektion) passen. Und die Sorgen von Solbakken wurden gleich noch größer. Nach einem Zweikampf mit Konstantinos Fortounis musste Außenverteidiger Christian Eichner bereits nach vier Minuten mit einer Gesichtsverletzung vom Platz.

Angesichts der Ausfälle und den jüngsten Negativerlebnissen begann der FC sehr zerfahren und unsicher. Wie einfach die Kölner Hintermannschaft auszuhebeln ist, zeigten die Lauterer in der elften Minute. Mit einem einzigen Pass war der Israeli Itay Shechter frei durch, erst im letzten Moment konnte FC-Kapitän Pedro Geromel dessen Zuspiel auf Richard Sukuta-Pasu noch abfangen.

So war die FCK-Führung fast schon die logische Konsequenz. Nach einer Flanke von Florian Dick setzte Ivo Ilecevic den Ball mit einem Volleyschuss ins Tor.(17.) Auch bei dieser Aktion hatte die FC-Hintermannschaft keinen guten Eindruck hinterlassen. Abhilfe könnte aber in Kürze der Portugiese Henrique Sereno schaffen. Wie der FC am Rande des Spiels bekanntgab, wurde der 26-Jährige bis zum Saisonende vom Europa-League-Gewinner FC Porto ausgeliehen. Sereno soll die Lücke schließen, die Verteidiger Youssef Mohamad mit seinem Wechsel nach Dubai zu Al Ahli hinterlassen hat.

Dass der FC aber auch Offensivqualitäten hat, wurde nur zwei Minuten nach dem Rückstand deutlich. Nach einer feinen Hereingabe von Slawomir Peszko war Mato Jajalo zur Stelle. Doch Ruhe kehrte ins Kölner Spiel mit dem Ausgleichstreffer keineswegs ein, vielmehr vergaben die Lauterer durch Martin Amedick (24.) und Rodnei (28.) weitere gute Chancen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gewannen die Kölner immer mehr die Oberhand, doch Kevin Trapp verhinderte mit tollen Paraden gegen Milivoje Novakovic (35.) und Adil Chihi (45.) die Führung der Gastgeber.

Auch im zweiten Durchgang drängten beide Mannschaften auf einen zweiten Treffer. Dabei hatte zunächst Jajalo die große Chance zum 2:1, als er freistehend den Ball neben das Tor setzte (52.). Auf der Gegenseite war es Sukuta-Pasu, der um eine Fußspitze die erneute Lauterer Führung verpasste (60.). Danach war aber fast nur noch der FC am Drücker, doch Peszko (70.) und Novakovic (73.) ließen beste Chancen ungenutzt.

Die Statistik

Köln: 22 Varvodic - 2 Brecko, 21 Geromel, 23 McKenna, 4 Eichner - 5 Riether, 13 Lanig - 20 Chihi, 15 Peszko - 19 Jajalo - 11 Novakovic. - Trainer: Solbakken

Kaiserslautern: 29 Trapp - 20 Rodnei, 23 Dick, 5 Amedick, 3 Jessen - 7 Kirch, 8 Tiffert, 22 Ilicevic - 16 Sukuta-Pasu, 9 Shechter, 28 Fortounis. - Trainer: Kurz

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Ilicevic (17.) , 1:1 Jajalo (19.)

(dapd/abendblatt.de)