Der Sprinter aus Rostock siegt vor Erzrivale Cavendish. Der erste deutsche Etappensieg wird allerdings von einem Dopingfall überschattet.

Carmaux. Am Tag, an dem der erste positive Dopingtest einen Schatten auf die 98. Tour de France warf, wurde André Greipel im Duell mit seinem Erzrivalen Mark Cavendish zum strahlenden Sieger. Der deutsche Top-Sprinter aus Rostock gewann die 10. Etappe, bei der es erneut zu Stürzen kam, und setzte sich dabei nach 158 Kilometern von Aurillac nach Carmaux im Sprint gegen den Briten vom Team HTC-Highroad durch. Greipel feierte bei seinem Debüt auf der "Großen Schleife" den ersten Tagessieg. Es war der 60. Etappensieg eines deutschen Radprofis, der erste seit Heinrich Haussler 2009 in Colmar.

"Wahnsinn. Die Mannschaft war phantastisch", sagte der überglückliche Greipel vom Team Omega Pharma-Lotto, der im Ziel den rechten Arm jubelnd in die Höhe riss. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt."

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Überschattet wurde Greipels Triumph jedoch vom positiven Dopingtest des Russen Alexander Kolobnew. Beim Fahrer vom rein russischen Team Katjuscha war in der A-Probe das Diuretikum Hydrochlorothiazid nachgewiesen worden. Das hatte der Radsport-Weltverband UCI offiziell bekannt gegeben. Kolobnew wurde bei einer Kontrolle am 6. Juli positiv getestet, die Probe war im Wada-Labor in Châtenay-Malabry untersucht worden. Der Olympia-Dritte von 2008 hatte daraufhin vor der 10. Etappe von sich aus die Frankreich-Rundfahrt beendet.

Erst wenn die B-Probe, deren Öffnung Kolobnew erwartet, das Ergebnis bestätigen sollte, handelt es sich offiziell um einen Dopingfall. Der Fahrer würde dann von Katjuscha entlassen. Noch hofft Kolobnew aber auf ein Happy End. "Ich weiß nicht, wie die Substanz in meinen Körper gekommen ist", sagte der Russe und bediente sich damit der Standardausrede. (sid)