Lob und Anerkennung überhäufen den deutschen Basketballspieler Dirk Nowitzki nach seinem Sieg mit den Dallas Mavericks über die Miami Heats und dem Gewinn der NBA-Meisterschaft.

Miami/Berlin. Deutschland hat einen neuen Supersportler und die USA eine neue Basketball-Legende - Dirk Nowitzki endlich den lang ersehnten Titel. In der Nacht zu Montag gewann der Würzburger mit seinem Team, den Dallas Mavericks die Meisterschaft in der NBA, der besten Basketball-Liga der Welt. Das "German Wonderkind", wie Dirk Nowitzki in den USA bewundert wird, war tief berührt. Kurz nach dem phänomenalen Sieg über die Miami Heats im NBA-Finale sagte der "weiche Riese": "Ich habe erst mal eine Minute gebraucht für mich selber, war ein bisschen emotional, habe ein bisschen geheult.“ Nowitzki erklärte im champagnergetränkten Meisterschafts-T-Shirt und mit Champions-Basecap: "Ich wollte kurz für mich allein sein, war in der Dusche in der Umkleide.“ Kurze Zeit später fasste sich Nowitzki aber und feierte überschwänglich mit seinen Mitspieler den ersten NBA-Meistertitel auf dem Parkett. Mit 105:95 gewannen die Dallas Mavericks bei den Miami Heat und holten den ersten Titel für die "Mavs".

Zur Meisterschaft kam dann für Dirk Nowitzki noch der Titel des wertvollsten Spielers (MVP) der Finalserie hinzu, der von der Legende Bill Russel unter dem Jubel der zahlreichen Mavericks-Fans übereicht wurde.

Überhäuft wird Dirk unterdessen mit Lob und Anerkennung: "Wunder-Dirk“, "„bayerischer Riese“ oder schlicht "ein ganz Großer“. Nach Dirk Nowitzkis NBA-Coup mit den Dallas Maverick überschlagen sich Experten und Medien mit Lob und Anerkennung für den deutschen Ausnahme-Basketballer. Den Ritterschlag erhielt der Würzburger nach dem 105:95 am Sonntagabend (Ortszeit) bei den Miami Heat von seinem Coach Rick Carlisle. "Dirk Nowitzki ist einer der größten Spieler in der Geschichte dieses Sports.“

Passend dazu: NBA-Legende Earvin "Magic“ Johnson verglich ihn mit niemand Geringerem als dem besten Basketballer der Historie. Im vierten Viertel der entscheidenden Partie habe Nowitzki gespielt "wie Michael Jordan“. Der Ex-Profi und jetzige TV-Experte kam aus dem Schwärmen über Nowitzki gar nicht mehr heraus: "Wenn er Lunte riecht, ist er nicht zu stoppen. Jetzt ist er der NBA-Champion. Er ist ein Gewinner. Er hat mentale Stärke gezeigt wie noch niemand in der NBA.“

Für den Auftritt des zum besten Akteur der Playoffs gekürten 32- Jährigen hatten sich auch in seiner Heimat viele zu nachtschlafender Zeit vor die Bildschirme gedrängt. "Dirk ist ein ganz Großer!“, sagte Bundestrainer Dirk Bauermann. "Dieser Erfolg krönt eine lange Reise.“ Verbandspräsident Ingo Weiss meinte: "Wahnsinn! Einfach unglaublich!“ Für Bundesliga-Geschäftsführer Jan Pommer reiht sich Nowitzki "in die Riege der großen deutschen Sport-Idole“ ein.

Auch Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), schloss sich den Gratulanten an. Nowitzki "überragt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb. Er lebt die olympischen Werte wir kaum ein Zweiter und findet in besonderer Weise Zugang zu jungen Menschen, für die er ein großes Vorbild ist.“

"Er hat eine herausragende Leistung vollbracht, vor der ich großen Respekt habe“, lobte Fußball-Bundestrainer Joachim Löw. Der Titel sei "nun das i-Tüpfelchen seiner beeindruckenden Basketball-Karriere in den USA“. DFB-Präsident Theo Zwanziger sprach von der "vorläufigen und verdienten Krönung der einzigartigen Karriere“. Nowitzki "ist für mich einer der größten deutschen Sportler aller Zeiten“.

Als der 2,13-Meter-Athlet in Miami Geschichte schrieb und als erster Deutscher die wichtigste Basketball-Trophäe der Welt gewann, jubelte man auch in seiner Heimatstadt in Unterfranken. "Würzburg gratuliert dem "Flying Deutschman“ Dirk Nowitzki zu seinem Meistertitel“, teilte Oberbürgermeister Georg Rosenthal mit.

Für die internationalen Medien ist der Vater des "Mavs“-Erfolges schnell gefunden. Erinnernd an die bittere Final-Niederlage 2006 gegen Miami und den erstmaligen Gewinn des Meisterrings meinte das "Fort Worth Star-Telegram“: "Weltmeister. Ring. Erlösung. Legende.“ Die italienische Tageszeitung „Corriere dello Sport“ schrieb: „Wunder-Dirk war der beste Spieler der Final-Serie.“ „La Repubblica“ stellte fest: „Der bayerische Riese führt Dallas zum Triumph.“ Auch der „Miami Herald“ aus der Verlierer-Stadt in Florida musste anerkennen: „Nowitzki ist wertvoll, wenn es darauf ankommt.“

In Deutschland sehnt man nun das Wiedersehen mit Nowitzki herbei. "Großartig!“, meinte Nationalmannschafts-Kapitän Steffen Hamann. "Ich freue mich wahnsinnig für Dirk – wenn es einer verdient hat, die Meisterschaft zu gewinnen, dann er. Ich freue mich schon sehr auf den Sommer mit ihm.“ Coach Bauermann rechnet mit einem Einsatz seines Superstars bei der EM in Litauen vom 31. August an. "Jetzt von der Euphorie getragen, glauben wir, dass die Chancen da sehr gut sind.“ (abendblatt.de/dpa)