Die Mavericks führten fast die gesamte Spielzeit und siegten am Ende ungefährdet mit 105:95. Dirk Nowitzki fand erst im letzten Viertel zu seiner Form.

Dallas/Miami. Der Kindheitstraum von Dirk Nowitzki ist endlich Wirklichkeit. Eine Woche vor seinem 33. Geburtstag hat der deutsche Basketballstar den NBA-Titel gewonnen und im Trikot der Dallas Mavericks Geschichte geschrieben. Dank eines 105:95-Sieges bei den Miami Heat entschieden die Texaner die Finalserie der nordamerikanischen Profiliga mit 4:2 für sich und holten erstmals die bedeutendste Trophäe im Klub-Basketball. Nowitzki ist der langersehnte Triumph in seinem 13. NBA-Jahr als erstem Deutschen gelungen, dazu ist dem gebürtigen Würzburger die Ernennung zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finals sicher.

Nowitzki hatte im sechsten Spiel eine schwache Wurfquote und war in der American Airlines Arena mit 21 Punkten ausnahmsweise nicht Topscorer seines Teams, hatte mit einer starken Vorstellung im Schlussviertel aber großen Anteil am entscheidenden Sieg. Bester Werfer der Mavericks, die erfolgreich Revanche für das gegen Miami verlorene Finale von 2006 nahmen, war Jason Terry mit 27 Zählern, aufseiten der Heat war LeBron James mit 21 Punkten erfolgreichster Spieler.

Miami erwischte den besseren Start, vor allem dank seines zuletzt enttäuschenden Starspielers James. Der siebenmalige Allstar traf seine ersten vier Würfe, nach einem 12:1-Lauf zogen die Gastgeber auf 20:11 davon. Nowitzki kassierte frühzeitig sein zweites Foul und erhielt danach wenig Spielzeit, doch Dallas übernahm dennoch das Kommando.

Die Mavericks holten den Rückstand auf und setzten sich bis zum Ende des ersten Spielabschnitts sogar auf 32:27 ab. Miami war jetzt völlig von der Rolle, bis auf 40:28 konnte Dallas seine Führung in den ersten Minuten des zweiten Viertels ausbauen. Doch das Pendel schlug erneut um, Miami startete eine Serie und lag schnell wieder vorn. Auch, weil Nowitzki weiter vergeblich nach seinem Rhythmus suchte.

Während der 32-Jährige in der ersten Hälfte bei zwölf Versuchen aus dem Feld nur einmal erfolgreich war, zeigte Mavs-Bankspieler Jason Terry mit 19 Punkten als bester Werfer auf dem Parkett eine starke Vorstellung. Zur Halbzeitpause lagen die Mavericks knapp mit 53:51 vorn.

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Nowitzki kam leicht verbessert aus der Kabine, hatte aber weiterhin große Probleme mit seinem Wurf. Dallas dominierte das Spiel aber trotz der «Auszeit» seines Topscorers, Ian Mahinmi traf per Dreier in der Schlusssekunde des dritten Viertels zum 82:71.

Dallas behauptete seinen Vorsprung, weil sich Miami weiter zu viele Fehler erlaubte und Nowitzki immer besser in Schwung kam. 2:28 Minuten vor dem Ende traf der gebürtige Würzburger zum 99:89, bei 29,5 verbleibenden Sekunden stellte Nowitzki das 103:92 her und machte den Triumph endgültig perfekt.

(sid/abendblatt.de)