Der Basketball-Star aus Würzburg gewann mit den Dallas Mavericks das fünfte Finalspiel gegen die Miami Heat mit 112:103. Doch Nowitzki warnt.

Dallas. Unter der Woche hatte er noch mit starkem Fieber zu kämpfen, doch Dirk Nowitzki hat ein Ziel vor Augen - und es scheint, als könne ihn auf diesem Weg nichts aufhalten. Mit 29 Punkten war der Basketball-Superstar erneut bester Werfer auf dem Parkett und riss am Ende an der Mittellinie beide Arme hoch. Denn der deutsche NBA-Profi ist mit seinen Mavericks dem langersehnten NBA-Titel so nah wie nie zuvor. Die 20.433 frenetischen Fans im American Airlines-Center von Dallas sprangen beim Spielende ebenso auf, da die Texaneram Donnerstagabend (Ortszeit) im fünften Finalspiel einen 112:103-Heimerfolg feierten und nur noch einen Sieg zum Gewinn der Nordamerika-Meisterschaft brauchen

Nowitzki blieb aber auch nach dem Triumph relativ gelassen: „Wir wollten natürlich nicht mit einem 2:3-Rückstand nach Miami, deshalb war es ein wichtiger Sieg, vor allem für unsere Fans im letzten Heimspiel der Saison. Sie haben uns das ganze Jahr über immer nach vorne gepusht“, meinte Nowitzki. Während die Fans mit „Beat the heat“ (Besiegt die Heat)-Sprechchören die Arena verließen, dämpfte Nowitzki in den Katakomben die Euphorie. „Gefeiert wird, wenn wir den vierten Sieg holen, ansonsten war alles umsonst“, betonte der Mavericks-Kapitän.

Den Gewinn der Serie kann Dallas am Sonntagabend (Ortszeit) in Miami einfahren. Sollte das Starensemble aus Florida gewinnen, käme es am Dienstag ebenfalls in Miami zu einem alles entscheidenden siebten Spiel. „Uns ist allen klar, worum es geht. Wir werden alles tun, um am Sonntag zu gewinnen. Wir sind selbstbewusst“, meinte Miamis Regisseur Dwyane Wade. LeBron James versprühte ebenfalls Optimismus: „Wir haben die ganze Saison über hart für diesen Heimvorteil gearbeitet, jetzt müssen wir ihn auch nutzen.“

Doch an Selbstvertrauen wird es Nowitzki und Co. nicht mangeln. „Klar wollen wir das Momentum, das wir jetzt haben, nicht wieder hergeben“, meinte Nowitzki. Man werde spielen, als wenn es kein Morgen gebe, ergänzte Jason Terry. Nachdem sich Nowitzki beim 86:83-Sieg am Dienstag noch mit 39 Grad Fieber gequält hatte, war dem Würzburger diesmal von der Erkältung nichts mehr anzumerken. Bereits zur 60:57-Halbzeitführung hatte er 16 Punkte erzielt, insgesamt gelangen ihm 29 Zähler.

Anschließend ging Dallas zwar erstmals in der Finalserie mit einer Führung (84:79) ins Schlussviertel, doch 4:37 Minuten vor dem Ende lagen die Gäste mit 99:95 vorn. „Wir waren nicht in der Lage, diese Führung über die Zeit zu retten“, ärgerte sich Wade. Dallas drehte unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Fans mit einem 17:4-Schluss-Spurt zum dritten Mal in den Endspielen noch ein Match. Vor allem Terry (21 Punkte) spielte in dieser Phase endlich groß auf und erzielte in den letzten dreieinhalb Minuten acht Zähler. James blieb indes erneut blass. Trotz eines Triple-Doubles mit 17 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists vergab er zum Ende hin wichtige Würfe. Bester Miami-Spieler war erneut Wade, der trotz einer im Anfangsviertel erlittenen Hüftverletzung auf 23 Zähler kam.