Dirk Nowitzki hat NBA-Geschichte geschrieben. Als erster deutscher Spieler gewann er den Titel. Für Dallas war es ebenfalls der erste Erfolg.

Dallas/Miami. Er hat es geschafft - als erster deutscher Basketballer. Den Meistertitel in der nordamerikanischen Profiliga NBA kann Dirk Nowitzki keiner mehr nehmen. Keine Frage, der Würzburger hat in der Nacht zum Montag den Basketball-Olymp bestiegen. Der Superstar und seine Dallas Mavericks setzten sich mit 105:95 bei den Miami Heat durch und sicherten den 4:2-Sieg im Playoff-Finale. Mit 21 Punkten drehte der zuletzt überragende Nowitzki erst gegen Ende der Partie auf. Bester Werfer der "Mavs“ war Jason Terry, der 27 Zähler erzielte.

Nach dem Spiel lief Nowitzki direkt in die Kabine. "Ich habe erstmal eine Minute gebraucht für mich selber, war ein bisschen emotional, habe ein bisschen geheult. Ich wollte kurz für mich allein sein, war in der Dusche in der Umkleide und habe mich dann wieder gefangen“, so der Deutsche.

Fünf Jahre nach der 2:4-Finalpleite gegen die Heat ist Nowitzki damit in der 13. NBA-Saison am Ziel seiner Träume angekommen. Für die Mavericks ist es die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

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Nowitzki erhielt am Montagmorgen die ersten Gratulationen aus der Heimat. "Der Erfolg heute Nacht ist eine Bestätigung dessen, was wir schon lange wussten: Dirk ist ein ganz Großer“, sagte Nationaltrainer Dirk Bauermann, der die Jubelbilder als "sehr berührend“ empfand. "Dieser Erfolg krönt eine lange Reise. Es gibt keinen, der die Meisterschaft mehr verdient hat als Dirk“, zitiert eine Verbandsmitteilung den Trainer.

Die Verantwortlichen des Deutschen Basketball Bunds (DBB) eint nun die Hoffnung, dass der 32-Jährige wie angekündigt an der im Herbst stattfindenden Europameisterschaft in Litauen teilnehmen wird. "Wir freuen uns schon jetzt, unseren NBA-Meister Dirk Nowitzki in Deutschland live wieder zu sehen“, sagte DBB-Präsident Ingo Weiss laut der Mitteilung. Zuletzt hatte Nowitzki betont, sich zunächst vollständig auf die Meisterschaftsmission zu konzentrieren und die EM auszublenden.

In Nowitzkis Heimatstadt Würzburg feierten einige hundert Fans den ersten NBA-Titelgewinn ihres Basketball-Helden. In mehreren Kneipen und dem früheren Gymnasium des 32-Jährigen bejubelten sie den Super-Coup. Immer wieder schaltete der amerikanische Fernsehsender ESPN in der Liveübertragung zu den deutschen Anhängern, die Nowitzki vor Leinwänden mit lautstarken "MVP“-Rufen anfeuerten. "Es ist für Dirk etwas ganz Besonderes, weil er jetzt endlich auch in Amerika als echte Sportgröße anerkannt ist“, sagte Nowitzkis Vater Jörg. (dpa/sid)