Der Alster-Torwart spricht im Interview über das Hockey-Duell gegen den HTHC. Es geht um den zweiten Viertelfinalplatz hinter dem UHC.

Hamburg. Während in der Nordgruppe der Hallenhockey-Bundesliga die Damen des Clubs an der Alster und des Harvestehuder THC drei Spiele vor Hauptrunden-Ende als Viertelfinalteilnehmer feststehen, kämpfen die Herren beider Vereine heute (20 Uhr, Hallerstraße) im direkten Duell um den zweiten Viertelfinalplatz hinter Tabellenführer Uhlenhorster HC. Alsters Nationaltorhüter Tim Jessulat, 31, erklärt, worauf es nun ankommt.

Abendblatt:

Was macht Sie optimistisch, dass Sie zwei Zähler Rückstand auf den HTHC mit einem Sieg aufholen können?

Tim Jessulat:

Zwei Dinge. Zum einen liegt uns der HTHC besser als der UHC, und zum anderen spielen wir in eigener Halle. Freitagabend, 20 Uhr, 1200 Fans, was will man mehr?

Das Hinspiel haben Sie beim HTHC mit 4:9 verloren. Ist das psychologisch ein Nachteil?

Jessulat:

Das denke ich nicht, auch wenn das für Außenstehende durchaus so wirken mag. Aber im Hinspiel war der HTHC nicht megagut, sondern wir einfach schlecht. Es war eine deutliche Klatsche, aber das Wissen, es jetzt in einem Spiel geradebiegen zu können, setzt Kräfte frei. Es geht praktisch bei null los, das ist wie ein Achtelfinale.

Das Niveau der drei Topteams im Norden ist sehr ähnlich. Ist das ein Trost, wenn man am Ende nur Dritter wird?

Jessulat:

Natürlich nicht. Aber es stimmt, die Spiele untereinander waren alle sehr eng, und ich bin mir sicher, dass die beiden Hamburger Klubs, die das Viertelfinale erreichen, am Ende sehr weit vorn landen werden. Selbst der Dritte im Norden hätte bei der Endrunde eine Titelchance.

Alster hat keines der bislang drei Topspiele gewonnen. Wie vermeiden Sie die Phasen, in denen Sie das Spiel komplett aus der Hand geben?

Jessulat:

Das ist tatsächlich die dringlichste Aufgabe. Wenn wir die Unkonzentriertheiten nicht abstellen, werden wir auch gegen den HTHC nicht gewinnen. Ob es gelingt, werden wir sehen.

Was muss Trainer Jo Mahn tun, um Sie richtig einzustellen? Bremsen oder als Motivator Gas geben?

Jessulat:

Wir sind ein sehr erfahrenes Team, das genau weiß, wie es sich verhalten muss. Die Jungen, die vielleicht etwas überhitzen, werden wir intern schon bändigen. Jo muss uns taktisch richtig einstellen, zusätzliche Motivation braucht niemand von uns.

Am 8./9. Januar steht der letzte Hauptrundenspieltag an, Sie spielen in Großflottbek und gegen Rissen. Wie schwer ist es, wenn man sein "Endspiel" schon hinter sich hat?

Jessulat:

Diese Spiele sind viel härter als das von heute, aber wir werden sicher nicht den Fehler machen und die Gegner unterschätzen. Voraussetzung ist aber, dass wir den HTHC besiegen.

Sie sind beruflich im IT-Bereich der Berenberg Bank sehr eingespannt. Wie sieht Ihre Vorbereitung aus?

Jessulat:

Ich hoffe, dass ich am Freitag um 14 Uhr Feierabend machen darf. So oder so werde ich 120 Prozent geben, beim Spiel und danach, denn wir gehen auf jeden Fall auf den Kiez. Entweder feiern oder Frust bekämpfen.