Das Kieler Landesgericht will bis Jahresende entscheiden, ob es gegen den Ex-Manager und den Ex-Trainer des THW Kiel zum Prozess kommt.

Kiel. In der Affäre um angebliche Spielmanipulationen beim deutschen Handball-Meister THW Kiel will das Kieler Landgericht bis Jahresende entscheiden, ob es gegen Ex-THW-Manager Uwe Schwenker und Ex-Trainer Zvonimir Serdarusic zum Prozess kommt. „Die 5. Große Strafkammer plant, noch im Dezember zu entscheiden, ob sie das Hauptverfahren eröffnen wird,“ sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag.

Laut Anklage sollen Schwenker und Serdarusic 2007 das siegreiche Champions-League-Finalrückspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt durch Bestechung der Schiedsrichter gekauft haben. Dabei sollen rund 90000 Euro geflossen sein. Beide bestreiten dies. Die Anklage lautet auf Betrug und Untreue. Die Kammer geht bisher aber nur von Bestechung im geschäftlichen Verkehr aus. Bei einer Verurteilung drohten dann maximal drei statt fünf Jahre Haft.

Die Verteidigung hatte einen Tag vor Fristablauf, am Montag, noch eine Stellungnahme eingereicht, bestätigte Schwenker-Verteidiger Michael Gubitz. Nach seinen Worten bleibt „die Verteidigung zuversichtlich, dass sie die Anklage entkräften kann“. Weitere Angaben lehnte er ab. Das Gericht solle nun in Ruhe entscheiden.

Seit Anfang des Jahres prüft die Kammer unter dem Vorsitzenden Stephan Worpenberg die Anklage. Sie holte dazu Stellungnahmen aller Verfahrensbeteiligten ein. Falls die Kammer die Anklage nur teilweise oder sogar insgesamt nicht zulassen sollte, könnte die Staatsanwaltschaft dagegen Beschwerde zum Oberlandesgericht einlegen.