Uli Hoeneß und Louis van Gaal zickten sich zu Wochenbeginn an, nun scheint alles wieder gut zu sein. Beim Bankett in Cluj prosteten sie sich zu.

München. Eigentlich läuft bei den Bayern alles wie geschmiert: Wieder Siege in der Bundesliga, ein Sieg im Pokal und eine starke Vorstellung und ein Startrekord in der Champions League. Doch der deutsche Rekordmeister handelte sich selbst Unruhe ein, die Brandstifter kamen aus den eigenen Reihen.

Präsident Uli Hoeneß hatte den autoritären Bayern-Trainer Louis van Gaal in einem TV-Interview öffentlich attackiert. Er hatte dem Niederländer Defizite im Umgang mit dem Team und Beratungsresistenz vorgeworfen sowie seine "One-Man-Show" kritisiert.

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Van Gaal störte sich daran. Vor allem, dass ihm Hoeneß Defizite in der Kommunikation vorgeworfen hatte. In diesem Bereich habe er "beste Qualitäten", führte er aus. Schon zuvor hatte sich van Gaal "erstaunt und sehr enttäuscht" über die Attacke von Hoeneß gezeigt. "Ich finde, dass ein Mann, der soviel bedeutet für Bayern München, um die Konsequenzen von seinen Aussagen wissen muss. Ich bin sehr enttäuscht, sehr enttäuscht, dass mein Präsident so etwas sagt über mich. Ich bin auch sehr erstaunt, dass das ein Präsident in dieser schwierigen Phase mit neun verletzten Spielern sagt", sagte er mit bebender Stimme vor dem Cluj-Spiel.

Offiziell haben die beiden Streithähne ihren Machtkampf bereits am Dienstag beigelegt und in einem Gespräch Burgfrieden geschlossen. Beide hätten sich die Hand gegeben und vereinbart, auch "künftig verantwortungsvoll zum Wohl des FC Bayern München zusammenzuarbeiten", hieß es in einer offiziellen Mitteilung.

Die eigentliche Versöhnung feierten van Gaal und Hoeneß dann nach dem Champions-League-Spiel am Mittwochabend. Das 4:0 verbreitete positive Stimmung und von einem Bruch zwischen den Beiden war keinerlei Rede. Und so saßen Trainer van Gaal und Präsident Hoeneß auch beim Bankett nebeneinander, unterhielten sich und prosteten sich gegenseitig zu. Jeglicher Konflikt schien verflogen und vergessen. Der Verein geht nun wieder zum Fußballspielen über. Vielleicht noch erfolgreicher.