Der Verein BSC Laucha aus Sachsen-Anhalt beschäftigt ein Mitglied der NPD, obwohl ihm das Amt als Jugendtrainer untersagt wurde.

Laucha/Leipzig. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) hat den Fußballverein BSC 99 Laucha wegen der weiteren Beschäftigung des rechtsextremen Trainers Lutz B. heftig kritisiert. „Ganz offensichtlich ist man da umgefallen, eingeknickt und in alte Verhaltensweisen zurückgekehrt“, sagte Hövelmann dem Radiosender MDR-Sputnik. Er forderte den Landessportbund auf, konsequent an seiner Linie festzuhalten und den Verein aus dem Verband zu werfen. „Hier muss ein klares Zeichen gesetzt werden, dass ein solcher Verein nicht mehr unter dem Dach des Landessportbundes arbeiten und am Spielbetrieb teilnehmen kann.“

Der Landessportbund Sachsen-Anhalts prüft bereits ein Ausschlussverfahren gegen den BSC 99 Laucha. Sollte sich bestätigen, dass der für die rechtsextreme NPD im Stadtrat von Laucha und im Kreistag des Burgenlandkreises sitzende B. immer noch den Nachwuchs trainiert, sei ein Ausschlussverfahren die notwendige Konsequenz, hieß es.

Der suspendierte Nachwuchstrainer ist schon seit längerem im Visier der Öffentlichkeit. Wegen seiner politischen Orientierung will das Land Sachsen-Anhalt ihm auch die Lizenz als Bezirksschornsteinfegermeister entziehen.

Gegen die Suspendierung hatte die NPD am 18. August in Laucha protestiert. Mit einem "Tag der Mitmenschlichkeit" hatten die Evangelische Kirche und die Verbandsgemeinde Unstruttal am gleichen Tag in der 3200 Einwohner zählenden Gemeinde im Burgenlandkreis ein Zeichen gegen Rechts gesetzt.