Mit der Hamburgerin Kim Kulig gewinnt die deutsche Mannschaft auch ihr zweites Spiel und zieht vorzeitig ins Viertelfinale der U20-WM ein.

Bochum. Erstes Etappenziel der „Mission Gold“ mit Bravour erreicht: Die deutschen U20-Juniorinnen sind bei der Fußball-WM im eigenen Land mit dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel vorzeitig ins Viertelfinale eingezogen. Die Auswahl von DFB-Trainerin Maren Meinert bezwang in Bochum Kolumbien souverän mit 3:1 (1:0) und ist mit der Ausbeute von sechs Punkten für die K.o.-Runde qualifiziert. Die Tore vor 15.545 begeisterten Zuschauern in Bochum erzielten Alexandra Popp (21.), Sylvia Arnold (50.) und Spielführerin Marina Hegering (55.). Für die 19-jährige Popp vom Pokalsieger FCR Duisburg war es nach ihrem Doppelpack im Auftaktspiel bereits der dritte Treffer im Turnier. Den Ehrentreffer für Kolumbien markierte Melissa Ortiz (82.). Das letzte Gruppenspiel gegen den U19-Europameister aus Frankreich am Dienstag (11.30 Uhr) in Augsburg wird somit zum Endspiel um Platz eins in der Gruppe A. Die Französinnen hatten zuvor Costa Rica 2:0 (0:0) bezwungen und belegen mit vier Punkten den zweiten Tabellenplatz. Kolumbien (1) ist Dritter vor Costa Rica (0). Im Viertelfinale trifft die DFB-Auswahl voraussichtlich entweder auf den Titelkandidaten aus Nordkorea oder Schweden.

Meinert hatte im Vergleich zum Eröffnungsspiel auf drei Positionen umgestellt: Für die rotgesperrte A-Nationalspielerin Bianca Schmidt verteidigte Stefanie Mirlach rechts, die am Oberschenkel verletzte Tabea Kemme wurde links von Inka Wesely vertreten. Dafür kam Dzsenifer Marozsan nach überstandener Knöchelverletzung zu ihrem ersten Einsatz bei der Heim-WM.

Die 18 Jahre alte Offensivspielerin vom 1. FFC Frankfurt setzte umgehend ihre Qualität unter Beweis: Bereits in der 2. Minute kam ihr Freistoß von der rechten Strafraumgrenze gefährlich vor das Tor, der anschließende Kopfball von Mirlach verfehlte das Ziel aber knapp.

Die Gastgeberinnen taten sich anfangs gegen den lauffreudigen und früh attackierenden WM-Debütanten aus Südamerika schwer, fanden dann aber das geeignete Gegenmittel: Innenverteidigerin Marith Prießen bewies mit einem langen Pass in die Spitze Augenmaß, den Stürmerin Alexandra Popp (21.) eiskalt zum 1:0 verwertete. Zuvor hatte HSV-Spielerin Kim Kulig (13.), im vergangenen Sommer Stammkraft der bei der EM siegreichen A-Nationalmannschaft, einen Weitschuss knapp über das Tor gesetzt.

In der zweiten Halbzeit drängte die DFB-Auswahl auf die Entscheidung und nutzt direkt die nächste Torchance: Popp setzte sich auf der linken Seite durch, spielte scharf in die Mitte und fand Arnold (50.), die das 2:0 erzielte. Wie vom Druck befreit dominierten die Deutschen das Spiel in der Folge deutlich und nach einer Ecke überwand Hegering (55.) per 16-Meter-Schuss Kolumbiens Torfrau Paula Forero zum umjubelten 3:0.

DFB-Torhüterin Almuth Schult wurde erstmals ernsthaft bei einem Schuss von Yorely Rincon (59.) geprüft, konnte den Ball aber mit einer tollen Parade über die Querlatte lenken. Beim Gegentreffer durch Ortiz (82.), bei dem die deutsche Hintermannschaft unkonzentriert zu Werke ging, war Schult allerdings machtlos.

Beste Spielerinnen der deutschen Auswahl waren Torschützin Popp und Maroszan, bei Kolumbien überzeugten Yorely Rincon und Lady Andrade.

Schema:

Deutschland: Schult - Mirlach, Prießen, Gessat, Wesely - Hegering, Kulig (75. Bagehorn) - Huth (62. Wagner), Marozsan, S. Arnold (67. Knaak) - Popp. - Trainerin: Maren Meinert

Kolumbien: Forero - N. Ariza, Gaitan, Dominguez, Arias - T. Ariza (82. D. Montoya), Salazar (75. Aponte), Rincon, A. Montoya - Andrade, Castro (59. Ortiz). - Trainer: Ricardo Rozo

Schiedsrichterin: Carol Anne Chenard (Kanada)

Tore: 1:0 Popp (21.), 2:0 Arnold (50.), 3:0 Hegering (55.), 3:1 Ortiz (82.)

Zuschauer: 15.545

Beste Spieler: Popp, Marozsan / Rincon, Andrade

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: - / Dominguez