Einen Tag nach dem 6:2-Finalsieg im EM-Finale über England wurde die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft am Freitag in Frankfurt euphorisch gefeiert. Mehr als 8000 Fans empfingen die von einer langen Partynacht gezeichneten Europameisterinnen.

"So viele Leute, das ist Wahnsinn", sagte Spielführerin Birgit Prinz, nachdem sie wenige Minuten zuvor der feiernden Menge auf dem Balkon des Römers den silbernen EM-Pokal präsentiert hatte: "Mit so einem Empfang hatte ich nicht gerechnet." Gleichzeitig erklärte Prinz, mindestens bis zur WM 2011 im eigenen Land spielen zu wollen: "Das ist mein Ziel." Auch EM-Torschützenkönigin Inka Grings war überwältigt. Auf die Frage nach ihrer belegten Stimme antwortete sie mit einem verschmitzten Lachen: "Hab ich wohl in Finnland vergessen."

Und tatsächlich hatte alleine schon ein Blick in die freudestrahlenden, aber auch müden Gesichter genügt, um zu erkennen, dass bei den erfolgsverwöhnten DFB-Frauen nach dem fünften EM-Titel in Serie und dem siebten insgesamt längst keine Routine im Feiern aufgekommen ist."Für einige Spielerinnen war die Nacht recht kurz. Ich war um vier Uhr im Bett, aber ich konnte nicht schlafen, weil auf dem Flur immer noch Hully-Gully war", sagte Trainerin Silvia Neid: "Wir dürfen uns aber in Zukunft nicht auf den Lorbeeren ausruhen. 2011 haben wir die WM im eigenen Land, darauf werden wir uns vorbereiten. Nicht morgen. Aber übermorgen."