Zehn deutsche Profis starten am Hamburger Rothenbaum. Titelverteidiger Nikolay Davydenko ist auch wieder dabei.

Hamburg. Zehn deutsche Profis - angeführt von Philipp Kohlschreiber - gehen am Montag im Hauptfeld der German Open an den Start. Nach dem Verlust der Erstklassigkeit ist das mit einer Million Euro dotierte Turnier nicht mehr so namhaft besetzt wie früher, Titelverteidiger und Weltmeister Nikolai Dawydenko (Russland) hat aber zugesagt. Michael Stich setzt in seinem zweiten Jahr als Turnierdirektor auf die junge deutsche Garde: „Philipp Petzschner, der gerade in Wimbledon den Doppel-Titel gewonnen hat , Tobias Kamke und Julian Reister aus dem Norden – sie alle können hier etwas bewegen“, sagte Stich am Montag.

Wirtschaftlich fehlt ein Titelsponsor, dennoch will man schwarze Zahlen schreiben. Die Kosten belaufen sich etwa auf 3,2 Millionen Euro. „Wir liegen im Soll. Das Wetter soll gut werden und wir hoffen auf 70 000 Zuschauer“, so Stich , der im vergangenen Jahr bei kühlen Temperaturen auf 55 000 Besucher kam. Mit der endgültigen Einstufung in die dritte Turnierkategorie der ATP hat er sich arrangiert. „Ich habe mich damit nicht beschäftigt, es heißt ja auch nicht, dass in Zukunft ein Aufstieg unmöglich ist“, sagte der ehemalige Wimbledonsieger. Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) hatte ohne Erfolg gegen die Herabstufung geklagt.

Um den Kreis der Unterstützer aus der Wirtschaft zu erhöhen, hat Stich in diesem Jahr den Rothenbaum-Club gegründet, wo der Eintrittspreis 10 000 Euro beträgt. „Wir haben bereits etwa ein Dutzend Mitglieder. Das sind Menschen, die sich der Tradition des Turniers verpflichtet fühlen“, erzählte Stich, der für den Beitrag persönliche Betreuung und mögliche Reisen zu Grand Slams anbietet.

Der 41-Jährige wird im Rahmenprogramm noch einmal gegen Yannick Noah, Andrej Medwedew und Mansour Bahrami zum Schläger greifen. In der Hamburger Schulferienwoche bietet der Veranstalter für Schüler ein Ferienticket für 99 Euro an. Die Qualifikationsspiele am Sonntag sind kostenlos.