Die Deutschen sind bei der Laufleistung vorne. Auch im Elfmeterschießen hätte die DFB-Elf nach einer Simulation gute Chancen gegen Argentinien.

Pretoria. 23-mal probiert, 23-mal ist nichts passiert: Argentiniens Superstar Lionel Messi ist bei der WM in Südafrika bislang der Stürmer mit den meisten Torschüssen, die aber alle ohne Erfolg blieben. Trotz der aktuellen Ladehemmung zählt der Weltfußballer bei einem möglichen Elfmeterschießen im WM-Viertelfinale gegen Deutschland am Samstag in Kapstadt zu den den sichersten Schützen der Gauchos, denn von seinen letzten zehn Elfmetern verwandelte Messi neun.

Nach den Ergebnissen der Castrol-Elfmeter-Analyse hat die DFB-Elf allerdings auch in Südafrika guten Chancen, ihre traditionelle Stärke vom Elfmeterpunkt unter Beweis zu stellen, nicht zuletzt weil in Manuel Neuer ein Elfmeter-Killer zwischen den Pfosten steht. Der Schalker Keeper wehrte vier der jüngsten zehn Elfmeter im Vereinstrikot ab. Hinzu gesellen sich sichere Schützen aus der Stammformation wie Bastian Schweinsteiger (3 Versuche/3 Tore). Ein Kandidat für eine späte Einwechslung zum Showdown könnte Piotr Trochowski mit 6 Treffern bei 6 Versuchen sein.

Insgesamt verwandelten deutsche Nationalspieler 20 der jüngsten 25 Strafstöße sicher. Hüten sollten sie sich vor allem vor der rechten, unteren Ecke: Alle fünf Fehlschützen visierten diesen Bereich an. In der WM-Geschichte trafen allerdings nur 40 Prozent der Schützen, die treffen mussten, um das direkte WM-Aus ihres Teams zu verhindern. Andererseits waren 92 Prozent der Akteure erfolgreich, die mit ihrem Elfmeter ihr Team zum direkten Sieg schießen konnten.

Glaubt man der Statistik, geht die deutsche Mannschaft gegen die Südamerikaner als Außenseiter ins Rennen. Die Castrol-Prognose beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Sieges der DFB-Elf auf 48 Prozent. Allerdings ist es nach 100.000 Simulationen der Endrunde die knappste Entscheidung aller Viertelfinal-Begegnungen. In der Laufleistung liegt Deutschland aber weit vor Argentinien. Die deutsche Elf belegt unter den Viertelfinalisten mit 432,31 Kilometern den dritten Platz. Geradezu geruhsam ließen es dagegen die Argentinier angehen: Ganze 393,44 Kilometer trabten die Gauchos über den Platz und müssten entsprechend ausgeruht sein.

CACAU FÄLLT AUS - PODOLSKI AUCH?

Dass ausgerechnet die kreative Schaltzentrale Messi mit 33,28 Kilometern auch bei der individuellen Laufleistung die Bestmarke setzt, ist bezeichnend. Im deutschen Team wäre der Argentinier damit jedoch nur die Nummer acht hinter Sami Khedira (47,47), Bastian Schweinsteiger (45,16), Philipp Lahm (41,30), Lukas Podolski (38,02), Mesut Özil (37,81), Per Mertesacker (36,45) und Thomas Müller (36,02).