John Isner und Nicolas Mahut liefern sich in Wimbledon ein episches Match. Es ist schon jetzt das längste Duell der Geschichte.

London. Engländer sind berühmt, vielleicht auch berüchtigt, für ihre Engelsgeduld: keine Schlange zu lang, keine WM-Endrunde ohne Verlängerung und Elfmeterschießen mit britischer Beteiligung. Nun wird die Ausdauer des Londoner Tennis-Publikums auf die Probe gestellt. Denn das Wimbledon-Erstrundenmatch zwischen dem Amerikaner John Isner und dem Franzosen Nicolas Mahut lässt den Tee im All-England-Club kalt werden.

Auf Platz 18 spielen die beiden Profis mittlerweile seit zehn Stunden gegeneinander und brachen damit schon jetzt alle Rekorde. Und der verrückte Marathon ist immer noch nicht vorbei: Das längste Tennis-Match der Geschichte ist am Mittwochabend während des fünften Satzes beim Stand von 59:59 abermals unterbrochen worden.

Als die am Dienstagabend erstmals nach vier Sätzen unterbrochene Erstrundenpartie zwischen Isner und Mahut im entscheidenden fünften Satz 59:59 stand, reichte das Licht auf dem Nebenplatz 18 der Anlage an der Church Road nicht mehr aus. Außerdem war der Rasen feucht und rutschig geworden. Die Begegnung wird nun am Donnerstag ab 15:30 Uhr fortgesetzt.

"So etwas wird es nie wieder geben, ich weiß auch nicht, wie wir das gemacht haben“ sagte Isner, "er hat einfach fantastisch aufgeschlagen und ich auch.“ Auch Mahut absolvierte das Match am Ende wie in Trance: "Ich habe einfach nur gespielt.“ Was insbesondere der 28-Jährige an der Church Road in diesem Jahr geleistet hat, ist eigentlich Irrsinn: Schon in der zweiten Runde der Qualifikation gewann er gegen den Briten Alex Bogdanovic mit 24:22 im dritten Satz.

Das mit 6:33 Stunden bislang längste Grand-Slam-Spiel hatten die Franzosen Fabrice Santoro und Arnaud Clement bei den French Open 2004 bestritten. Santoro siegte mit 6:4, 6:3, 6:7 (7:5), 3:6, 16:14.