Nach einer enttäuschenden EM erklärt Pascal Hens vom HSV Handball seinen Rücktritt aus dem DHB-Team. “Mir bleibt keine andere Wahl“, sagt der 31-Jährige.

Belgrad. Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Sommer in London hat Kapitän Pascal Hens am Montag seinen Rücktritt aus der deutschen Handball-Nationalmannschaft erklärt. "Nach elf Jahren Handball ohne Pausen im Verein und in der Nationalmannschaft muss ich meinem Körper Erholungsphasen geben“, sagte der Rückraumspieler vom deutschen Meister HSV Hamburg: "Ich werde bald 32 und will noch einige Jahre im Verein spielen. Da bleibt mir keine andere Wahl.“

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Hens bestritt insgesamt 199 Länderspiele (565 Tore) und wurde mit der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) 2004 Europa- und 2007 Weltmeister. Zudem gewann er mit dem Nationalteam 2004 die olympische Silbermedaille. Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen EM in Serbien fand Hens jedoch nie seinen Rhythmus und kam über weite Teile des Turniers nicht über eine Reservistenrolle hinaus.

Vor allem nach dem Hauptrundenspiel gegen Dänemark (26:28) war Hens physisch und psychisch am Ende: Drei Würfe, kein Tor. "Ich habe Pommes großes Vertrauen entgegengebracht“, hattte Bundestrainer Heuberger nach dem Spiel gesagt, "aber seine Leistung war durchwachsen.“ Hens hatte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl gemacht. Sein Spiel fasste er kurz und bündig mit einem Wort zusammen: "Scheiße“.

"Natürlich ist er mit seiner Leistung unzufrieden“, sagte Torwart Silvio Heinevetter während der EM. "Aber er ist ein hervorragender Kapitän. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Wenn er in Besprechungen etwas sagt, hat das Gewicht.

"Der deutsche Handball hat Pascal Hens eine Menge zu verdanken“, sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier am Montag. "Wir werden ihm einen würdigen Abschied bereiten.“ Und Bundestrainer Martin Heuberger meint: "Schade, dass Pommes sich zu diesem Schritt entschlossen hat, er hat die Kapitänsrolle in unserer Mannschaft vorbildlich ausgefüllt. Aber ich habe vollstes Verständnis für seine Entscheidung und wünsche ihm im Verein alles Gute.“

Seine DHB-Erfolge errang der 2,03 Meter große Modellathlet Hens ausnahmslos unter Trainer Heiner Brand, der verlauten ließ: "Dieser Schritt kommt nicht überraschend. Pommes hatte ja schon erklärt, dass er das unter den gegebenen Umständen so handhaben würde. Ich hätte ihm allerdings einen schöneren Abschied aus dem Nationalteam gewünscht, als das nach dieser EM der Fall ist.“

Mit Material von sid und dapd