Fifa-Präsident Joseph Blatter attackiert Bayerns Klubchef Uli Hoeneß. Karl-Heinz Rummenigge unterstellt er indirekt Scheinheiligkeit.

Zürich. Joseph S. Blatter legt sich mit Uli Hoeneß an. Der Fifa-Präsident hat Bayern Münchens Klubchef eine entscheidende Mitschuld am Scheitern von Münchens Olympia-Bewerbung für 2018 gegeben. "Uli Hoeneß und Co. haben im Vorfeld der Fifa-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika derart gelästert, dass es kaum mehr zu steigern war“, sagte Blatter in einem Interview mit dem "kicker". Er habe Münchens Oberbürgermeister Christian Ude darauf hingewiesen, dass schon "Paris bei der Vergabe der Sommerspiele 2012 gegen London verloren hat, weil man die afrikanischen Stimmen nicht einbezogen hatte“.

Blatter berichtete weiter, der afrikanische Fußball-Präsident Issa Hayatou habe Franz Beckenbauer vor der Olympia-Vergabe gesagt: "Du kannst auf keine einzige afrikanische Stimme zählen. Die Art und Weise, wie ihr versucht hattet, die afrikanische WM kaputt zu machen, haben wir nicht vergessen.“ Blatters Fazit: "So kam es. Ohne die zwölf afrikanischen Stimmen kriegt man keine Olympischen Spiele.“

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Auf die ständige Kritik aus München angesprochen, versicherte der 75-Jährige, er habe mit Hoeneß "nicht direkt zu tun“. Bayerns Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge unterstellte er allerdings indirekt Scheinheiligkeit. Dessen Aussagen, Blatter sei "wie ein Aal“, berührten ihn angeblich nicht.

Blatter stellte zudem noch einmal klar, dass es bei der nächsten Fußball-WM 2014 in Brasilien sicher die Torlinien-Technologie gebe und ganz sicher nur Profi-Schiedsrichter. "Der deutsche Schiedsrichter darf immer pfeifen, wo er will. Aber wenn er 2014 zur Weltmeisterschaft kommen will, muss er einen Status als Profi haben“, sagte Blatter und setzte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei der Einführung des Profitums für die Unparteiischen weiter unter Druck.