Vor einigen Tagen wollte er ganz schnell weg, jetzt bleibt Abwehrchef Naldo Werder treu - und denkt an die Verlängerung seines Vertrags.

Belek. Werder Bremen und die Fans des Fußball-Bundesligisten atmen auf: Abwehrchef Naldo wird nicht in seine brasilianische Heimat zurückkehren und hat Internacional Porto Alegre eine Absage erteilt. „Ich werde bei Werder bleiben. Ich bin voll auf Werder konzentriert und möchte mit Bremen wieder in die Champions League. Ich habe mich über das Angebot aus Brasilien gefreut, aber ab sofort ist nur noch Werder in meinem Kopf“, sagte Naldo am Sonntag.

Im Trainingslager in Belek/Türkei stand der 29-Jährige Rede und Antwort, nachdem er tags zuvor einer brasilianischen Zeitung seine Entscheidung schon mitgeteilt hatte. „Ich habe dieses Interview gestern gegeben und mitgeteilt, dass ich in Bremen bleibe und jede Möglichkeit eines Wechsels zu Internacional (Porto Alegre) damit beende.“ Am Montag, am Tag vor der Abreise nach Belek, hatte Naldo Werder mit der öffentlichen Ankündigung geschockt, den Verein in der Winterpause verlassen zu wollen.

Den Meinungsumschwung hat offenbar ein Gespräch mit Werder-Manager Klaus Allofs und seinem Berater bewirkt. „Klaus ist sehr zufrieden mit mir, und ich zeige hier gute Leistungen. Ich fühle mich wohl in Bremen. Meine Familie ist glücklich hier. Auch mein Berater hält dies für die beste Entscheidung“, erklärte Naldo ohne weiter auf den Inhalt des Gespräches einzugehen.

Wie es scheint, soll der geschlossene Frieden nicht nur für die bis Ende des Monats gültige Wechselperiode gelten. Wenn sein Berater im nächsten Monat nach Bremen kommt, soll es sogar Gespräche über eine Zusammenarbeit über das Jahr 2013 hinaus geben. Naldo: „Warum sollte er mit ihm (Allofs) dann nicht auch über eine Vertragsverlängerung sprechen?“

Nachdem er das Wechsel-Theater beendet hatte, lächelte Naldo wieder in der ihm eigenen Art. Ernster wurde er nur, als es um die neuerliche Knieverletzung ging, die ihn in den vergangenen zwei Tagen zu einer Trainingspause zwang. „Es ist nichts schlimmes, aber ich habe aus der Verletzung des anderen Knies gelernt.“

Mit Trainer Thomas Schaaf und der medizinischen Abteilung sei besprochen, erklärte Naldo, „dass ich vorerst Ruhe halte und warte bis alles schmerzfrei ist.“ Beim Trainingsspielchen, das am Samstag statt des abgesagten Testspiels gegen Taschkent auf dem Programm stand, sah der Innenverteidiger allerdings nur zu. „Ich möchte am liebsten noch hier in Belek wieder mit der Mannschaft trainieren, doch das könnte eng werden.“

(dapd/abendblatt.de)