Beim 5:0 gegen Bremen erzielt der Spanier seine Saisontore acht bis zehn. Raul will die kommenden fünf Monate auf jeden Fall auf Schalke bleiben.

Gelsenkirchen. Senor“ Raul González Blanco hat den FC Schalke 04 mit drei Toren zu einem 5:0 (2:0) gegen Werder Bremen und zu einem perfekten Abschluss der Bundesliga-Hinrunde geführt. Der 34 Jahre alte Spanier war an einem perfekten Abend des Pokalsiegers mit seinen Saisontreffern acht bis zehn (16. Minute, 20., 63.) vor 61.673 Zuschauern fast allein für den Saisonsieg Nummer elf verantwortlich. Die Königsblauen boten eine fantastische Leistung, mit der sie einen Champions-League-Platz in der Rückserie ansteuern könnten. Die weiteren Treffer steuerten Kyriakos Papadopoulos (67.) und Klaas-Jan Huntelaar (70.), der sein 15. Saisontor erzielte, bei.

„Es war über 90 Minuten ein Superspiel von uns“, erklärte Schalkes Trainer Huub Stevens, der in der zweiten Halbzeit auf die Tribüne verbannt worden war. „Da darf man auch mal feiern“, kommentierte der Coach die ausgelassenen Verbrüderungsszenen seiner Mannschaft mit den Fans nach der Partie. Werder-Trainer Thomas Schaaf erklärte: „Wir kriegen es auswärts einfach nicht gebacken, das zu zeigen, was wir eigentlich können. Wir haben nichts von den Fähigkeiten abgerufen, die uns zu Hause auszeichnen.“

Der Pokalsieger schließt damit die Hinserie der Saison nur drei Punkte hinter dem Rekordmeister aus München und punktgleich mit Titelverteidiger Dortmund ab. Nur der FC Bayern errang mit zwölf Erfolgen mehr Siege als die Schalker, die gegen Bremen ihren elften „Dreier“ einfuhren. Die Westfalen begeisterten drei Tage nach dem 3:0 bei Maccabi Haifa in der Europa League mit einer auf acht Positionen umgestellten Elf ihre Fans, die ihr Team intensiv feierten. Am Mittwoch steht für die Mannschaft von Trainer Stevens noch das Pokal-Duell bei Borussia Mönchengladbach an.

Schalke ließ vom Anpfiff an keinerlei Zweifel am Erfolg gegen den Tabellenfünften von der Weser aufkommen. Von den Stammspielern fehlte lediglich Lewis Holtby wegen einer Fußverletzung. Der Kapitän der deutschen U21-Junioren wurde durch Marco Höger ersetzt. Teemo Pukki, Huntelaar und Höger hatten schon in der Anfangsviertelstunde die ersten ausgezeichneten Torchancen. Die ersten beiden Treffer bereitete Top-Torjäger Huntelaar vor. Das 1:0 zeichnete sich mit Anlauf ab. Die Ecke von Jose Manuel Jurado hämmerte Huntelaar an den linken Pfosten, Raúl bugsierte mit einem Abstauber aus drei Metern den Ball über die Linie.

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Zwei Minuten später bekam der frühere Superstar von Real Madrid einen tollen Heber von Christian Fuchs nicht richtig unter Kontrolle, aber Huntelaar nahm ihm die Arbeit ab, bediente Raúl, der allerdings leicht im Abseits stand, mit einem kurzen Pass. „Senor“ Raul, wie Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann den stolzen Kastilier immer ankündigt, war erneut zur Stelle. Wiese wurde an seinem 30. Geburtstag zum zweiten Mal überwunden. Allerdings zeichnete sich der Ersatz-Nationaltorwart vor der Pause zweimal mit tollen Paraden gegen den agilen Pukki und „Hunter“ Huntelaar aus.

„Ich möchte in den nächsten fünf Monaten genau so weiterspielen. Was danach passiert, wird man sehen. Meine Entscheidung wird erst im Januar gefällt. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft momentan so einen tollen Lauf hat und wenn der Verein in einer so privilegierten Situation ist - mit Meisterschaft, Europa League und DFB-Pokal - ist es am Ende egal, ob ich hier weiterspiele oder nicht"., erklärte Raul nach dem Spiel bei "Sky".

Werder fand überhaupt nicht in die Partie. Offensiv fehlten die Ideen und jede Kreativität, defensiv die Stabilität. Der beste Spieler war noch Claudio Pizarro, der sich bemühte, aber gegen die starke Abwehr der Gastgeber letztlich chancenlos blieb.

Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte einen Ausfall zu kompensieren, weil Sokratis gegen Wolfsburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Der Grieche wurde von Sebastian Prödl vertreten, der aber zur Pause für Marko Arnautovic Platz machen musste. Schalke gelang es unerwartet leicht, das vierte der letzten fünf Aufeinandertreffen für sich zu entscheiden. Gelsenkirchen ist einfach kein Pflaster für Werder, das nur eines seiner letzten zehn Gastspiele dort gewinnen konnte. Die Bremer können nun ihren Urlaub antreten, da sie im Pokal nach der Erstrunden-Niederlage in Heidenheim nicht mehr dabei sind.

Die Statistik

Schalke: 36 Unnerstall - 4 Höwedes, 14 Papadopoulos, 32 Matip, 23 Christian Fuchs - 13 Jones - 12 Höger, 18 Jurado - 7 Raul - 20 Pukki, 25 Huntelaar. - Trainer: Stevens

Bremen : 1 Wiese - 17 Ignjovski, 23 Wolf, 4 Naldo, 13 Schmitz - 15 Prödl, 44 Bargfrede - 8 Fritz, 35 Trinks - 24 Pizarro, 11 Rosenberg. - Trainer: Schaaf

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 61.000

Tore: 1:0 Raul (16.) , 2:0 Raul (20.) , 3:0 Raul (63.) , 4:0 Papadopoulos (67.) , 5:0 Huntelaar (70.)

(dapd/abendblatt.de)