Im Rahmen des Sparpakets vom Hamburger Senat zog die Stadt ihre Bewerbung um die Ausrichtung des Sportevents zurück.

Hamburg. Auch renommierte Hamburger Sportveranstaltungen stehen im Rahmen des Senat-Sparpakets auf der roten Liste: Die Schwimm-WM 2013 findet definitiv nicht in Hamburg statt, das Tennisturnier am Rothenbaum hat dagegen wohl auch ohne städtische Gelder eine Zukunft, um das Deutschen Galopp-Derby in Hamburg-Horn wird noch gekämpft.

Ihre Bewerbung um die Ausrichtung der Schwimm-WM 2013 zog die Stadt bereits zurück. „Eine solche Veranstaltung in Hamburg wäre wünschenswert, aber sie ist nicht notwendig. Es würde die Stadt einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, das können wir nicht bezahlen“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust. Im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) reagierte man enttäuscht auf die Nachricht. „Wir befinden uns jetzt nicht im Schockzustand, aber die Absage ist schon sehr bedauerlich, denn unsere Bewerbung war innovativ und die Chance war groß“, sagte DSV-Präsident Christa Thiel. Der DSV war bislang erst einmal 1978 in Berlin WM-Gastgeber. Nach der mit Finanzproblemen begründeten Absage von Dubai, das sich bei der Wahl im Vorjahr mit der Ankündigung eines 350-Millionen-Euro-Projekts gegen Hamburg und Moskau durchgesetzt hatte, hatte sich der DSV berechtigte Hoffnungen auf den nachträglichen Zuschlag gemacht. Nun dürfte die WM 2013 aller Voraussicht nach in Moskau stattfinden.

Der Deutsche Tennisbund (DTB) sieht trotz der angekündigten Sparmaßnahmen eine Zukunft für das Tennisturnier am Rothenbaum. „Michael Stich hat ja bereits mehrfach erwähnt, dass das Turnier 2010 auf jeden Fall stattfinden wird. Wir vom Deutschen Tennisbund gehen davon aus, dass das Turnier am Rothenbaum auch darüber hinaus eine Zukunft hat", sagte DTB-Pressesprecher Oliver Quante. Turnierdirektor Michael Stich, der von dem Ende der städtischen Unterstützung aus den Medien erfahren hatte, wollte die Situation nicht kommentieren, ohne vorher direkt mit Vertretern der Stadt gesprochen zu haben.

Der Präsident des Hamburg Renn-Clubs (HRC), Eugen- Andreas Wahler, sieht angesichts des Sparpakets eine „Gefährdung“ für die Zukunft des Deutschen Galopp-Derbys in Hamburg-Horn. „Wir müssen jetzt nach neuen Wegen suchen“, sagte er. „Aber wir haben das Derby seit 141 Jahren und wollen weitermachen.“ Völlig unklar ist derweil die Perspektive für die geplante Modernisierung der Galopprennbahn, für die die Stadt ursprünglich 30 Millionen Euro zuschießen wollte. Die wiederum sollten aus dem angedachten Verkauf der Trabrennbahn Bahrenfeld kommen.