Der Weltranglisten-Fünfte ist der einzige Top-Ten-Spieler, der für die mit einer Million Euro dotierte Veranstaltung gemeldet hat.

Hamburg. Titelverteidiger Nikolay Dawydenko aus Russland führt das Teilnehmerfeld bei den German Tennis-Open am Hamburger Rothenbaum (19. bis 25. Juli) an. Der Weltranglisten-Fünfte ist der einzige Top-Ten-Spieler, der zum Stichtag sechs Wochen vor Turnierbeginn für die mit einer Million Euro dotierte Veranstaltung gemeldet hat. Neben dem 28-Jährigen stehen weitere fünf Spieler aus den ersten Zwanzig der Weltrangliste in dem 48 Spieler großen Hauptfeld. Darunter auch der Österreicher Jürgen Melzer, der erst vergangene Woche mit seinem Halbfinaleinzug bei den French-Open in Paris für Furore gesorgt hat.

Aus Deutschland sind bislang Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer, Philipp Petzschner, Michael Berrer und Simon Greul qualifiziert. Andreas Beck würde den Sprung ins Hauptfeld schaffen, wenn noch zwei qualifizierte Spieler absagen. Zwei seiner vier Wildcards hat Turnierdirektor Michael Stich bereits an die Norddeutschen Tobias Kamke und Julian Reister vergeben. Zwei weitere Wildcards hält Stich noch zurück.

«Ich bin mit dem Feld sehr zufrieden», sagte der Wimbledon-Sieger von 1991, der im zweiten Jahr die Traditionsveranstaltung organisiert, «wir dürfen nicht vergessen, dass wir nur noch ein 500er-Turnier sind und eben nicht mehr der höchsten ATP-Kategorie angehören.» Antrittsgelder in Höhe von knapp einer Millionen Euro für Topstars wie Rafael Nadal oder Roger Federer kann und will Stich nicht bezahlen.

Der Prozess mit der ATP um die Aberkennung des hösten Status vor einem amerkanischen Berufungsgericht hängt unterdessen weiter in der Schwebe. Eigentlich sollte bereits im April über den Einspruch des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) als dem Rechteinhaber an dem Turnier sowie über die 17-Millionen-Dollar-Klage der ATP gegen den DTB über Erstattung Anwaltskosten.

MONFILS KOMMT AN DEN ROTHENBAUM

Weiterhin beschämend ist das Sponsoren-Engagement der Hamburger Wirtschaft. Außer einem Energieversorgungsunternehmen (e-on Hanse) treten einheimisches Unternehmen nur als Kleinsponsoren auf. Einen Namenssponsor konnte Stich immer noch nicht präsentieren. Dennoch ist er optimistisch, erneut mit schwarzen Zahlen abzuschließen: «Egal, wo wir das Geld einsammeln, Hauptsache wir sammeln es ein. Wir sind positiv gestimmt, dass wir wieder unsere Ziele erreichen und wollen am liebsten noch zehn Jahre weiter machen.»