Die Handballerinnen aus der Bundesliga setzen sich im Halbfinalrückspiel des Challenge-Cups mit 31:28 gegen Skopje aus Mazedonien durch.

Buxtehude. Die 1200 Zuschauer hielt es längst nicht mehr auf den Sitzbänken. Sie sangen "Finale, oho!", und als nur noch 50 Sekunden zu spielen waren, stimmten endlich auch die Spielerinnen des Buxtehuder SV in die Freudenchöre ein. Sie führten 31:28 gegen Metalurg Skopje, das sollte, das musste nach der 21:22-Niederlage im Halbfinalhinspiel reichen, um zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte ein Europapokalfinale zu erreichen. Es passierte nichts mehr, und am Ende konnte man die Buxtehuderinnen ausgelassen durch die Halle des Schulzentrums Nord tanzen sehen.

Kaum zu glauben, dass es dieselben Spielerinnen waren, die vier Tage zuvor noch auf dem Blomberger Boden gelegen hatten nach dem unglücklichen Aus im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft. "Das hat sehr weh getan", sagte Trainer Dirk Leun, "aber wir mussten nach vorne schauen, und das hat die Mannschaft eindrucksvoll umgesetzt."

Das gesamte Gefühlsspektrum des Sonnabends durchlebten die Buxtehuderinnen gestern im Halbfinalrückspiel des Challenge-Cups noch einmal wie im Zeitraffer. Nach 17 Minuten führten sie 9:5. Zwar funktionierte der Positionsangriff nicht, das Tempospiel allerdings mit annähernder Perfektion. Zehn ihrer 15 Tore der ersten Halbzeit erzielten die Buxtehuderinnen per Gegenstoß oder schneller Mitte. Zudem hielt Torhüterin Jana Krause sieben von 18 Würfen auf ihr Tor. Bei einer dieser Aktionen verletzte sie sich allerdings so unglücklich an der rechten Schulter, dass sie in der zweiten Halbzeit nicht mehr mitwirken konnte.

Nach 22 Minuten hieß es plötzlich 10:11. Die Mazedonierinnen hatten nun einen Lauf, den auch Leuns verzweifelte Weckrufe ("Los, Spannung!") nicht aufhalten konnten. Isabell Klein konnte zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr mitwirken, die Linkshänderin hatte bei einem Zusammenprall eine Hüftprellung erlitten und musste am Ende von ihrem Mann, Nationalspieler Dominik Klein, getröstet werden. Es fiel nicht schwer, denn ihre Mitspielerinnen, namentlich die zehnfache Torschützin Randy Bülau, ließen sich von dem Rückschlag nicht aufhalten, was Leun "einfach nur großartig" fand.

Der Finalgegner wird am Sonntag zwischen Gdynia (Polen) und Frisch Auf Göppingen ermittelt, der Bundesligist gewann das Hinspiel 29:24. Zur gleichen Zeit hoffen die Buxtehuderinnen bereits ihr erstes Endspiel zu bestreiten - bei der Pokalendrunde in Riesa. Dafür müsste am Sonnabend im Halbfinale der Bundesligazweite Leverkusen bezwungen werden. Zuzutrauen ist diesen Buxtehuderinnen alles.