Seit der Niederlage gegen Dimitrenko im November 2008 stand Krasniqi nicht mehr im Ring. Doch der 38-Jährige hofft auf einen Rückkampf.

Hamburg. Die Zeit nach Ostern konnte Luan Krasniqi genießen. Gemeinsam mit Ehefrau Sueda und Töchterchen Melissa (ein Jahr) urlaubte der Schwergewichts-Boxprofi in einer Ferienanlage in der Türkei. Die Möglichkeit, seinem ersten Kind beim Laufenlernen zuzuschauen, nimmt der im Kosovo geborene Schwabe gerne wahr.

Dennoch möchte sich der 38-Jährige nicht damit abfinden, in den Dauerurlaub abzudriften. Seit seiner K.-o.-Niederlage gegen seinen Trainingskollegen Alexander Dimitrenko (Ukraine), 27, aus dem Hamburger Universum-Stall im November 2008 hat Krasniqi nicht mehr im Ring gestanden. Die Hoffnung auf ein Comeback hat er dennoch nie aufgegeben. "Ich halte mich fit und bin jederzeit bereit, alles für eine neue Chance zu geben", sagt er.

Sein Vertrag ist seit Längerem ausgelaufen, dennoch möchte er weiter mit Universum-Chef Klaus-Peter Kohl arbeiten. "Ich habe ihn gebeten, mir zu sagen, wenn meine Zeit abgelaufen ist. Aber er sagte, er würde mir noch eine Chance geben. Daran glaube ich weiterhin", sagt er. Bei Universum heißt es, Krasniqi sei eine Option für einen der drei im Juli geplanten Kampfabende. Allerdings gilt er als teuer und ob seines Alters nicht als Zukunftshoffnung.

Der größte Wunsch des ehemaligen Europameisters ist ein Rückkampf mit Dimitrenko. Dieser soll allerdings zunächst im Juli als Pflichtherausforderer gegen den britischen Europameister Audley Harrison antreten. Als Alternative hat sich Krasniqi deshalb den Russen Denis Bakhtov als Gegner ausgeguckt, der Ende März die Karriere von Arena-Hoffnung Steffen Kretschmann beendet hatte. Und auch mit WBC-Weltmeister Vitali Klitschko (Ukraine), 38, hat Krasniqi gesprochen. "Ich habe ihm gesagt, dass er anstelle des Polen Albert Sosnowski auch mich als Gegner für den 29. Mai hätte auswählen können. Das wäre für Deutschland ein besserer Kampf gewesen", sagt er.

Vor der Pleite gegen Dimitrenko hatte Krasniqi im Juli 2007 auch gegen Tony Thompson (USA) durch K. o. verloren. "Mit zwei solchen Niederlagen kann ich nicht aufhören", sagt er. Seinen Fans, die ihn oft nach der Zukunft befragen, wolle er zum Abschied einen großen Sieg schenken. "Ich weiß, dass das noch in mir steckt", sagt er.