Wilfred Kigen aus Kenia hat den Hamburg-Marathon gewonnen. Auch bei den Frauen gab es einen kenianischen Erfolg.

Hamburg. Wilfred Kigen aus Kenia hat bei der Jubiläumsauflage des Hamburg-Marathons erstmals triumphiert. Der 35-Jährige feierte am Sonntag nach drei zweiten Plätzen (2005, 2007, 2008) seinen Debüt-Sieg beim Laufspektakel in der Hansestadt. Für die 42,195 Kilometer lange Strecke benötigte Topfavorit Kigen beider 25. Auflage 2:09:22 Stunden und blieb damit deutlich über dem drei Jahre alten Streckenrekord des Spaniers Julio Rey (2:06:52).

„Es war sehr, sehr hart, aber ich wusste zwei Kilometer vor dem Ziel, dass ich es schaffen würde. Ich wollte unbedingt gewinnen“, sagte Kigen. Er fing erst auf den letzten 1000 Metern den am Ende zweitplatzierten Norweger Urige Arado Buta (2:09:27) noch ab und durfte sich danach über die Siegerprämie von 10.000 Euro freuen.

Auch bei den Frauen gab es einen kenianischen Erfolg: Cherop Sharon setzte sich souverän durch und steigerte ihre persönliche Bestzeit auf 2:28:38 Stunden. „Es war schwer, weil ich ab Kilometer 30 alleine laufen musste“, sagte Sharon. Sie hatte im Ziel in der Glacischaussee einen Vorsprung von 1:10 Minuten auf Bruktayit Degefa aus Äthiopien. Dritte wurde Beata Naigambo aus Namibia (2:33:00).

Hinter dem überglücklichen Kigen und dem gebürtigen Äthiopier Buta wurde in Abwesenheit eines Großteils der Weltelite, die zeitgleich beim Klassiker in London startete, Beyene Zerea Beraki aus Eritrea (2:10:06) Dritter. Schnellster deutscher Starter war der Duisburger Magnus Kreth als Zehnter (2:28:27).

Deutschlands derzeit bester Marathonläufer Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen stieg vorzeitig aus. „Ich bin extrem enttäuscht, dass ich die Leistung nicht umsetzen konnte“, sagte der 32-Jährige. Nun will sich Beckmann ganz auf die Europameisterschaften Ende Juli in Barcelona vorbereiten. „Ich denke, der Fokus geht voll auf die EM.“

Insgesamt hatten für das zweitgrößte Stadtrennen Deutschlands in diesem Jahr nach Veranstalterangaben mehr als 20.000 Sportler gemeldet, 15.147 waren an den Start gegangen. Hunderttausende Zuschauer säumten die Strecke und sorgten bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein für Volksfeststimmung.