Bruno Labbadia will sein Team vor dem Spiel “spüren lassen, dass wir es in der eigenen Hand haben, uns international zu qualifizieren.“

Die Vision vom Europa-League-Finale im eigenen Stadion prägt die Szenerie in Hamburg, das Bundesliga-Duell gegen den FSV Mainz 05 am Sonnabend (15.30 Uhr, live auf abendblatt.de im Ticker) scheint da nur lästige Pflicht.

„In der Stadt fiebert alles dem Halbfinale gegen Fulham entgegen, aber wir sind erstmal nur auf Mainz konzentriert“, sagt HSV-Coach Bruno Labbadia. „Wir brauchen nicht drumherumreden. Das ist eine Nuss, die man knacken muss.“

Drei Zähler für die erneute internationale Qualifikation fordert der Übungsleiter von seinen Mannen: "Nach dem Sieg in Bochum wollen wir gegen Mainz nachlegen.“ Verzichten muss der 44-Jährige auf seinen Topstürmer Mladen Petric, der sich im Training einen Muskelfaserriss zuzog und auch in den Halbfinalspielen der Europa League gegen den FC Fulham ausfällt. „Gerade nach den zwei Toren gegen Lüttich hatten wir gehofft, dass er diesen Schwung mitnimmt. Das ist jetzt sehr bitter für uns“, sagte Labbadia.

Der kroatische Nationalspieler, der wichtige Tore in der Europa League schoss, muss wohl bis zu drei Wochen pausieren. „Ich bin wirklich niedergeschlagen, dass ich ausgerechnet in den entscheidenden Spielen am Ende der Saison ausfalle“, sagte Petric enttäuscht nach der Diagnose "Muskelfaserriss.

Zuschauen muss nach seinem Flaschenwurf weiter der gesperrte Paolo Guerrero. Deshalb rückt im Angriff wohl Marcus Berg an die Seite von Ruud van Nistelrooy. „Was wir im Training von ihm sehen, das muss er nun umsetzen“, sagte Labbadia zum Einsatz des Schweden.

Der HSV-Coach schielt derweil auch auf das Programm der Konkurrenten im Kampf um Rang sechs, den der HSV (48 Punkte) momentan hält und der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. „Es ist schon ein interessanter Spieltag, wenn man sich die Paarungen anschaut“, sagte Labbadia. Die HSV-Verfolger VfB Stuttgart (47) und VfL Wolfsburg (46) könnten bei ihren schweren Heim-Aufgaben gegen Bayer Leverkusen (54) und Werder Bremen (51) Federn lassen. „Wir müssen spüren, dass wir es in der eigenen Hand haben, uns wieder für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Der Grundstock muss in der Bundesliga gelegt werden“, betonte der zuletzt kritisierte Labbadia.

Keine große Furcht verbreitet der Kontrahent vom Sonnabend. Mit nur zehn Zählern in der Fremde ist Mainz das schwächste Auswärts-Team der Liga. „Es gilt, Mut aufzubringen und zu attackieren. Wir müssen unsere Topform abrufen, wenn wir ein gutes Ergebnis erreichen wollen“, sagte FSV-Coach Thomas Tuchel. Tabellenplatz zehn bekleidet sein Team vor allem wegen der Heimstärke. Zuletzt besiegten die Rheinland-Pfälzer Borussia Dortmund im eigenen Stadion. Verzichten muss Tuchel einzig auf den rot-gesperrten Mittelfeldstrategen Andreas Ivanschitz. Kapitän Tim Hoogland steht trotz Erkältung zur Verfügung, steht aber nicht in der Startformation. „Soweit ist er noch nicht. Das braucht noch Zeit“, sagte Tuchel. Labbadia erwartet eine „sehr gut organisierte Mannschaft“. „Das haben sie zuletzt auch gegen den BVB gezeigt, sie spielen diszipliniert“, so der HSV-Coach.