Das Team um Skip Andrea Schöpp setzte sich nach Extra-End mit 8:6 durch und feierte damit den ersten deutschen Titelgewinn seit 22 Jahren.

Swift Current/Kanada. Die deutschen Curling-Frauen haben sich mit einem Final-Sieg über Schottland den Weltmeister-Titel geholt. Im kanadischen Swift Current setzte sich das Team um Skip Andrea Schöpp am Sonntagabend (Ortszeit) nach Extra-End mit 8:6 durch und feierte damit den ersten deutschen Titelgewinn seit 22 Jahren. Nach der Olympia-Enttäuschung von Vancouver, wo am Ende nur Rang sechs heraussprang, behielten die Frauen des SC Riessersee diesmal die Nerven und erklommen nach 1988 erneut den Curling-Thron. Schöpp stand schon beim bislang einzigen deutschen WM-Triumph auf dem Eis.

Bereits mit einem Erfolg über Rekord-Weltmeister Kanada und damit dem direkten Einzug ins Finale hatten die Deutschen am Freitag für eine Sensation gesorgt. „Unglaublich – Finale! Das Gefühl ist in Worten nicht zu beschreiben“, jubelte Mélanie Robillard nach dem 6:3- Coup über die Lokalmatadorinnen. „Es war immer mein Traum, in einem WM-Endspiel zu stehen. Jetzt habe ich es geschafft.“ Zusammen mit Schöpp, Stella Heiß und Monika Wagner verwies sie nun die Schottinnen um Spielführerin Eve Muirhead auf den zweiten Rang. Bronze ging an die Kanadierinnen, die Schweden 9:6 besiegten.

Deutschland musste als Vorrundenzweiter im Playoff gegen Kanada - nach den ersten elf Spielen souveräner Spitzenreiter – ran, dem Sieger winkte der direkte Einzug ins Finale. In einem ausgeglichenen Spiel gelang Schöpp und Co. beim Spielstand von 2:3 im neunten End die überraschende Wende: Ein völlig misslungener Legestein der kanadischen Spielführerin Jennifer Jones brachte den deutschen Curling-Frauen ein Viererhaus zur vorentscheidenden 6:3-Führung ein.

„Es fühlt sich einfach nur gut an, solch ein Spiel zu gewinnen“, hatte Schöpp nach dem Erfolg über Kanada gesagt und angekündigt: „Jetzt wollen wir natürlich auch ganz oben stehen.“ Die letzte WM- Medaille (Bronze) für die Frauen hatte es vor 21 Jahren gegeben.