Aufgrund eines falschen Winks seines Trainers platzte der Olympia-Traum des Eisschnelllaufstars Sven Kramer. Dennoch schwört er ihm die Treue.

Richmond. Nach dem Wink des Niederländers Gerard Kemkers, dessen eklatanter Fehler im 10 000-Meter-Rennen Sven Kramer um eine weitere Goldmedaille brachte, wurden bereits Spekulationen laut, die über ein Ende der langjährigen Zusammenarbeit mutmaßten. Zumal bereits im Vorfeld von Olympia Gerüchte im Umlauf waren, wonach Kramer künftig mit dem in Norwegen geschassten Amerikaner Peter Mueller zusammenarbeiten wolle. Dennoch steht der niederländische Eisschnelllauf-Star Kramer zu seinem Trainer Gerard Kemkers. „Wir haben viel zu viel miteinander gewonnen. Ich kann ihn jetzt unmöglich einfach fallenlassen“, sagte Kramer einen Tag nach seiner dramatischen Disqualifikation dem niederländischen Fernsehsender NOS. „Ich bin Olympiasieger über 5000 Meter mit seiner Hilfe geworden. Ich bin dreimal Allround-Weltmeister, viermal Europameister und Einzelstrecken-Weltmeister geworden. Außerdem habe ich zahlreiche Weltcuprennen unter seiner Leitung gewonnen“, betonte der Eis-Millionär aus Heerenveen.

Bei einem offenen Gespräch unter Männern hätten sie die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit gelegt. „Das Thema ist jetzt Vergangenheit. Für neue Erfolge machen wir uns gemeinsam auf“, sagte Kramer. Seine Versöhnung mit Kemkers sei keine Schau, betonte der 23 Jahre alte Friese, der nun unbedingt in der Teamverfolgung am Samstag eine Medaille gewinnen will.

Gerard Kemkers hatte Kramer mit einem falschen Wink in der 17. Runde den Weg in die Innenbahn gewiesen und die bittere Disqualifikation, die Kramer die Goldmedaille kostete, maßgeblich mitverursacht.