Die Erleichterung nach dem Abpfiff war groß, genauso die Kritik von Franz Beckenbauer. Er ging hart mit seinen Bayern ins Gericht.

Hamburg/München. Schön war es nicht, aber zumindest stimmte das Ergebnis: Bayern darf nach dem 1:0 gegen Maccabi Haifa auf der Weiterkommen in der Champions League hoffen. „Der Druck ist da. Aber für das Selbstvertrauen war das ganz wichtig. Der Sieg gibt Hoffnung“, sagte Uli Hoeneß nach seinem letzten Spiel als Bayern-Manager. Auch Noch-Präsident Franz Beckenbauer war erleichtert. „Der Sieg war hoch verdient. Das trägt zur Stimmungsverbesserung bei. Man hat es in der Hand. Die Möglichkeit ist da.“

Beckenbauer gab im Sat.1-Interview aber auch skeptische und mahnende Anmerkungen über die Situation beim FC Bayern von sich. „Es bleiben nicht viele Spieler übrig, die sich noch nicht beschwert haben. Der Ribéry will weg, der Toni will weg. Am Ende muss ich noch spielen, und das wäre nicht gut“, sagte Beckenbauer. Die Lage sei schon lange nicht mehr so prekär gewesen. „Jetzt ist alles durcheinander." Weiter beschwerte sich der Kaiser: „Sie sind mutlos. Sie bewegen sich nicht genug.“ Und in der Tat: Die Bayern wirkten ängstlich, fast schon blockiert. Vielleicht wollten sie, aber sie konnten offensichtlich nicht. Der Spielaufbau war trotz großer Feldvorteile und klar positiver Ballbesitz-Bilanz gegen biedere Israelis zu behäbig. Besonders Flanken wollten in der Anfangsphase nicht recht gelingen.

Stürmer Luca Toni ist unterdessen nach seiner Kritik an Trainer Louis van Gaal mit einer Geldstrafe belegt worden. Das erklärte Manager Uli Hoeneß. „Die Äußerungen sind nicht akzeptabel. Er hat eine Gesamtgeldstrafe von 25.000 Euro bekommen. Damit ist alles abgegolten. Eine Entschuldigung steht noch aus. Wenn das passiert, denke ich, dass es noch eine Chance gibt“, sagte Hoeneß. Toni hatte sich öffentlich massiv über den Coach beschwert. „Seit vier Monaten“ - und damit von Anfang an - habe er „Probleme“ mit dem Niederländer. „Unser Verhältnis ist so gut wie am Ende“, hatte der Angreifer gesagt und den Wunsch nach einem Wechsel in seine Heimat geäußert.