Ernüchternd: Die Volleyballerinnen des VT Aurubis mussten gegen die Roten Raben Vilsbiburg eine bittere 2:3-Niederlage hinnehmen.

Hamburg. Manager Horst Lüders machte eine ärgerliche, wegwerfende Handbewegung, die 1000 Zuschauer in der Arena Süderelbe verstummten nach 122 Minuten lautstarkem Engagement von einer Sekunde auf die andere. Die Volleyballerinnen des VT Aurubis hatten gegen die Roten Raben Vilsbiburg nicht nur mit 2:3-(22:25, 25:17, 25:22, 17:25, 11:15)-Sätzen verloren, sie stürzten nach der dritten Niederlage im fünften Saisonspiel, der ersten zu Hause, in der Bundesliga auch auf Platz neun ab. Nach der Krisensitzung in der vergangenen Woche demonstrierten die Hamburgerinnen zwar Kampfgeist und Siegeswillen, doch mit langen Fehlerketten brachten sie sich am Ende um den leicht möglichen Erfolg gegen den deutschen Pokalsieger. Die Entscheidung fiel im fünften Satz, als Vilsbiburg aus einem 3:5-Rückstand eine 10:5-Führung machte. "Die Hamburgerinnen haben die besseren Einzelspielerinnen, wir aber waren diesmal das bessere Team", meinte Vilsbiburgs Präsident und Sponsor Peter Bruckmayer.

Damit sei eigentlich alles gesagt, ergänzte Knut Rettig, der langjährige Trainer der früheren Fischbekerinnen: "Der Mannschaft von Aurubis mangelt es an Struktur, dem Team fehlt auf dem Feld die Führungsspielerin, die auch mal emotional das Heft in die Hand nimmt." Tiefer wollte Rettig nicht in die Analyse einsteigen: "Ich fiebere zwar weiter mit, aber ich habe keine Funktion mehr in diesem Verein. Fragen Sie die Verantwortlichen."

Herr Lüders, was läuft schief beim VT Aurubis? Lüders: "Das werde ich sicher am Montag im Abendblatt lesen." Trainer von Soosten war da auskunftsfreudiger: "Die Mannschaft ist noch nicht stabil genug. Das kann sie nach den zahlreichen Verletzungen auch nicht sein. Ich sehe die Situation nicht so dramatisch: Sechs Minuspunkte sind unerfreulich, die Liga ist in der Spitze aber so ausgeglichen besetzt, dass wir im Kampf um die ersten drei Plätze aus eigener Kraft alles aufholen können."