Hamburg. Die Pfiffe, die es nach seinem knappen Punktsieg über den Argentinier Hugo Hernan Garay gab, nahm Zsolt Erdei dem Hamburger Publikum nicht übel: "Die Fans haben meist nur die letzte Runde vor Augen, und da war ich wirklich schlecht", sagte der 30jährige Ungar, der seinen WBO-WM-Titel im Halbschwergewicht mühevoll, aber zu Recht erfolgreich verteidigte. "Garay ist der härteste Boxer, den ich jemals kennengelernt habe, ich hoffe, daß ich nicht nochmal gegen ihn kämpfen muß", sagte Erdei. Lieber wäre es ihm, seine Rolle als "Tiger"-Rächer - er hatte sich seinen Titel vom Mexikaner Julio Gonzalez geholt, der Dariusz Michalczewski geschlagen hatte - weiterzuspielen: "Gegen Tiozzo würde ich gern boxen." Genießen kann der Ungar seinen Triumph erst in der kommenden Woche, wenn er zum Heimaturlaub reist. Heute ist Arbeit angesagt: Erdei muß umziehen, weil seine Wohnung von Schimmelpilz befallen ist.