Erstmals seit der Saison 1989/90 hat der Hamburger SV wieder die Chance, in das Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs einzuziehen. Nach dem 1:1 im Hinspiel gegen Galatasaray Istanbul erwartet die Hamburger am Donnerstag um 20.30 Uhr im Rückspiel ein “heißer Tanz“. Das Abendblatt nennt im Vorfeld elf Gründe für das Weiterkommen im Uefa-Pokal.

Galatasarays Stadion Ali Sami Yen: Die frenetischen türkischen Fans haben eine derart hohe Erwartung an ihre Mannschaft, dass ergebnisorientiertes Spielen ihrer Helden nicht möglich macht. Defensives Gekicke wird mit Pfiffen bedacht. Dadurch wird Galatasaray seine Chancen suchen und dem HSV Räume bieten.

Martin Jol: Der HSV-Trainer hat eine unmenschlich clevere Art, seine Spieler auf den Punkt zu motivieren. Trotz anfänglich komisch wirkender Entscheidungen, gibt ihm der bisherige Erfolg recht.

Erfahrung: Die HSV-Mannschaft hat mit Hexenkesseln in den letzten Jahren fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. "Das Beispiel Kopenhagen ist uns noch besonders bewusst”, sagt HSV-Kapitän David Jarolim. Damals. Am 29. September 2005 kam der HSV in der 90. Minute per Elfmeter nach einem 1:1 im Hinspiel in Hamburg weiter.

Frank Rost: Sollte es zu einem möglichen Elfmeterschießen kommen, ist der HSV im Vorteil. Kein Torwart in der Bundesliga hat eine bessere Elferkiller-Quote als der 35-Jährige.

Ivica Olic: Der Kroate ist wieder in Topform. Gegen Cottbus zeigte Olic nach zuletzt schwächeren Spielen wieder ein tadelloses Spiel und erzielte einen Treffer.

Die Bilanz: Bisher ist der HSV noch nie gegen eine türkische Mannschaft ausgeschieden. In den bisher drei Duellen gab es zudem noch keine Niederlage.

Marcell Jansen: Der Torschütze aus dem Hinspiel weiß, wie man im Uefa-Cup weit kommt. In der letzten Saison langte es für den Linksfuß und seinen FC Bayern immerhin fürs Halbfinale. Zudem ist Jansen in dieser Saison International noch ohne Niederlage.

Der Titelhunger: Der HSV hat seit 19 Jahren nicht mehr das Uefa-Cup-Viertelfinale erreicht, ist zudem seit nunmehr 22 Jahren ohne Titel.

Milan Baros: Der Angreifer der Türken ist beim HSV kein Unbekannter. Von den Türken als Geheimwaffe eingeplant, kennt ihn der HSV durch seinen Kapitän David Jarolim in- und auswendig ­ Baros und Jarolim sind privat sehr gut befreundet. Jarolim: "Der Trainer hat schon alles von mir erzählt bekommen.”

Die Auswärtsbilanz: Viermal musste der HSV in dieser Saison auswärts antreten viermal verließ der HSV als Sieger den gegnerischen Rasen, brachte es dabei auf 9:1 Tore.

Galatasarays interne Probleme: Zum Verkauf von Meira gesellen sich bei den Türken aktuell Verletzungsprobleme im Defensivbereich und Streitigkeiten der Starspieler. Allen voran Lincoln, der von Trainer Korkmaz zuletzt sogar auf die Bank verbannt wurde.