Die Belohnung folgte sofort. Als Albert Streit nach 73 Minuten vom Platz schlich, eilte Trainer Martin Jol herbei, klatschte den 28-Jährigen ab und... Bilder zum 24. Spieltag.

Hamburg. Die Belohnung folgte sofort. Als Albert Streit nach 73 Minuten vom Platz schlich, eilte Trainer Martin Jol herbei, klatschte den 28-Jährigen ab und gab ihm noch einen Klaps auf den Allerwertesten. Der Holländer schien zufrieden mit seinem Schützling und seiner überraschenden Entscheidung, den Mittelfeldmann statt Trochowski für die Anfangself zu nominieren. "Wenn man mit Olic auf links spielt, dann braucht man auch auf rechts jemanden, der bis zur Grundlinie marschieren kann. Das hat Albert sehr gut gemacht", lobte Jol den in der Vergangenheit oftmals als Pflegefall bezeichneten Fußballer.

Nachdem Streit seit seinem Wechsel von Schalke 04 zum HSV kurz vor dem Ende der Transferperiode im Januar zunächst nur auf Kurzeinsätze gegen Karlsruhe (28 Minuten), Bielefeld (fünf Minuten) und Wolfsburg (60 Minuten) gekommen war, scheint sich der Mittelfeld-Allrounder rechtzeitig vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub am kommenden Sonntag als echte Alternative aufdrängen zu wollen. Der gebürtige Rumäne, der auch einen deutschen Pass besitzt, war besonders in der ersten Halbzeit bemüht, war an vielen Offensivaktionen beteiligt, spielte aber zuweilen auch aufreizend lässig und wollte zu oft das Besondere machen.

Im zweiten Durchgang ging dem 1,80 Meter großen und 81 Kilo schweren Neu-Hamburger dann zunehmend die Puste aus. "Albert hat seine Sache sehr anständig gemacht. Er hat zuvor lange nicht gespielt, muss sich seine Bestform jetzt durch weitere Spielpraxis erarbeiten", sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Und sogar Piotr Trochowski, der wegen seines neuen Mitspielers zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, lobte: "Albert hat lange nicht gespielt. Dafür war das schon gut", sagte der Nationalspieler.

Streit selbst wollte sich nach seinem ersten Einsatz in der Startformation für den HSV lieber nicht äußern - zu oft ist er in der Vergangenheit medial bereits ins Fettnäpfchen getreten. Ob der Ex-Schalker, der von den Königsblauen bis Sommer an die Elbe ausgeliehen ist, auch gegen seinen Noch-Arbeitgeber auflaufen darf, wird er wohl erst nach der Rückkehr des HSV aus Istanbul erfahren. Streit darf im Uefa-Cup nicht mehr antreten, nachdem er bereits mit Schalke in dieser Saison international gespielt hat.